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Mars-Mond trifft Jupiter-Monde – Esa-Sonde filmt beeindruckendes Himmelsschauspiel

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Von: Tanja Banner

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Der Jupiter und seine vier Galileischen Monde werden in der „Mars Express“-Aufnahme vom Mars-Mond Deimos verdeckt. (Symbolbild)
Der Jupiter und seine vier Galileischen Monde werden in der „Mars Express“-Aufnahme vom Mars-Mond Deimos verdeckt. (Symbolbild) © imago/claudiodivizia

Die Esa-Raumsonde „Mars Express“ beobachtet, wie der Mars-Mond Deimos vor Jupiter und seinen vier Galileischen Monden vorbeizieht.

Frankfurt – Seit die Esa-Raumsonde „Mars Express“ den roten Planeten im Jahr 2003 erreicht hat, blickt sie auf dessen Oberfläche herab und beobachtet unter anderem die Geologie des Mars. Doch nicht immer ist der Blick des Orbiters nach unten gerichtet – „Mars Express“ beobachtet von Zeit zu Zeit auch die beiden Mars-Monde Phobos und Deimos, um mehr über sie herauszufinden. Unter anderem verfolgt die europäische Raumsonde die Umlaufbahnen der beiden kleinen Monde: Phobos ist nur 6000 Kilometer vom Mars entfernt und kommt ihm immer näher, während Deimos sich langsam von dem Planeten entfernt.

Gelegentlich beobachtet „Mars Express“ dabei besondere Anblicke – wie am 14. Februar 2022, als die Raumsonde sich in einer idealen Position befand, um eine ganz spezielle Beobachtung aufzunehmen: Der Mars-Mond Deimos zog aus der Perspektive der Raumsonde vor dem Planeten Jupiter und den vier Galileischen Monden vorbei und bedeckte sie für kurze Zeit.

Sonde filmt es: Mars-Mond Deimos zieht bedeckt Jupiter und seine Galileischen Monde

In der Animation, die die europäische Raumfahrtorganisation Esa auch 80 Aufnahmen der High Resolution Stereo Camera (HRSC) der Raumsonde „Mars Express“ zusammengestellt hat, ist das Himmelsereignis gut zu sehen: Im Vordergrund ist der Mars-Mond Deimos zu sehen – ein 15 Kilometer großer Gesteinsbrocken, der unregelmäßig geformt ist. Im Hintergrund sind der Gasriese Jupiter und seine vier größten Planeten – Europa, Ganymed, Io und Kallisto – zu sehen, die einer nach dem anderen vom Mars-Mond verdeckt werden.

„Eine solche Ausrichtung ist äußerst ungewöhnlich, denn Deimos muss sich genau in der Bahnebene der Jupitermonde befinden, damit die Ausrichtung stattfinden kann“, heißt es in einer Mitteilung der Esa. Der Planet Jupiter befindet sich zum Zeitpunkt der Aufnahme fast 750 Millionen Kilometer von der Raumsonde „Mars Express“ entfernt – das ist die fünffache Entfernung zwischen Erde und Sonne.

Mars-Mond Deimos bedeckt Jupiter, Europa, Ganymed, Io und Kallisto

Die Aufnahme des Mars-Monds, der Jupiter und vier seiner Monde kurze Zeit verdeckt, ist beeindruckend, doch sie dient nicht nur dem Vergnügen: Durch das Phänomen, das in der Astronomie Okkultation genannt wird, können Forschende die Umlaufbahn genauer berechnen. Daten, die die „Mars Express“-Sonde über einen Zeitraum von mehr als 14 Jahren gesammelt hat, erlaubten es Forschenden, die Umlaufbahnen der Mars-Monde um ein bis zwei Kilometer zu korrigieren. Nun können sie bis auf mehrere hundert Meter genau sagen, wo sich Phobos und Deimos in ihren Umlaufbahnen um den Mars befinden. (tab)

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