Boris Becker droht Abschiebung aus Großbritannien
Ex-Tennis-Star Boris Becker sitzt mittlerweile im Gefängnis. Der Zeitpunkt seiner Freilassung könnte auch seine Abschiebung bedeuten.
London – Boris Becker wurde kürzlich wegen Insolvenzverschleppung zu 2,5 Jahren Haft verurteilt. Nun droht dem Ex-Tennis-Star (Wimbledon-Sieger im Jahr 1985) der nächste juristische Streit. Geht es nach einem Gericht in London, droht Becker nach seinem Gefängnisaufenthalt die Abschiebung aus Großbritannien.
Das berichtet die Daily Mail mit Verweis auf die entsprechende Rechtslage im Vereinigten Königreich. Konkret geht es um Beckers Wohnsitz im Londoner Stadtteil Wimbledon. Dort wohnt der 54-Jährige seit dem Jahr 2012. Sein Lebensmittelpunkt ist allerdings kein Kriterium für das Gericht, sondern seine Staatsbürgerschaft. Ausländer, die länger als zwölf Monate in einem britischen Gefängnis saßen, müssen laut Bericht des Landes verwiesen werden.

Boris Becker droht Abschiebung aus Großbritannien
Bislang ist unklar, wie viel seiner Haftstrafe Becker tatsächlich absitzen muss. Allerdings würde bereits die Hälfte der verhängten Strafe die genannte Maximaldauer für Abschiebungen von ausländischen Häftlingen überschreiten.
Becker musste die Haftstrafe unmittelbar nach der Urteilsverkündung antreten. So wurde der einstige Sport-Star, der in Großbritannien sehr populär ist, direkt in Gewahrsam genommen.
Boris Beckers Rechtsbeistand kann noch in Berufung für das Urteil des Londoner Gerichts gehen. Bis das Gericht über eine mögliche Berufung von Beckers Anwalt entscheiden würde, muss der Ex-Tennis-Star in Haft bleiben. Becker hat laut Richterin Deborah Taylor keinerlei Reue oder Demut gezeigt. Fachleute beurteilen eine Berufung laut einem Bericht der ARD aber als chancenlos. Dabei könnte er entscheiden, ob er Berufung gegen seine Verurteilung oder die Länge seiner Strafe oder beides einlegen will. „Man kann das innerhalb von 28 Tagen probieren. Aber sobald das Strafmaß über zwei Jahren liegt wie hier, ist das sehr unwahrscheinlich“, zitierte die „Tagesschau“ den Juristen Jeremy Boyle. (tu)