Corona-Impfstoff: Zulassung für Europa - Patientenschützer warnt vor überhasteten Corona-Impfungen in Heimen
Die EMA hat sich für eine bedingte Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer in der EU ausgesprochen. Die Zulassung erfolgte kurz darauf. Weitere Entwicklungen im Überblick.
- Die zweite Corona*-Welle sorgt auch in Deutschland für steigende Zahlen. Noch 2020 soll mit dem Einsatz eines Impfstoffes begonnen werden.
- Am Montag (21.12) hat die EU-Kommission den ersten Impfstoff von Biontech und Pfizer zugelassen (siehe Update 21. November, 18.43 Uhr).
- Biontech-Chef Ugur Sahin sagt, es sei „außerordentlich wahrscheinlich“, dass sein Impfstoff auch gegen die neue Corona-Mutation hilft. Das werde nun getestet (siehe Update vom 22. Dezember, 9.44 Uhr).
- Dieser News-Ticker ist beendet. Hier finden Sie alle Entwicklungen zum Thema Corona in Deutschland.
Update vom 23. Dezember, 6.35 Uhr: In wenigen Tagen sollen die mobilen Impfteams im Kampf gegen Corona ausrücken. Aber einfach mal schnell in ein Pflegeheim fahren und alle impfen? So einfach ist das nicht, warnt die Deutsche Stiftung Patientenschutz. „Man kann nicht einfach in ein Pflegeheim gehen und dort alle Bewohnerinnen und Bewohner impfen“, sagt Vorstand Eugen Brysch gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Vor allem Pflegebedürftige, die an Demenz leiden, seien nicht einwilligungsfähig. Entscheidungen rund um ihre Gesundheit treffen rechtliche Betreuer oder ein Bevollmächtigter. Ohne deren Zustimmung darf nicht geimpft werden. „Das wäre rechtlich gesehen schlichtweg Körperverletzung“, sagt Brysch.
Bewohner, die sich impfen lassen wollen, müssen zuvor eine Einwilligungserklärung unterzeichnen. Doch auch hier äußert Brysch Kritik: „Dabei bestehen Zweifel, ob die strengen Anforderungen an eine individuelle ärztliche Aufklärung immer erfüllt wurden. Es wäre für die Impfkampagne fatal, wenn sich bei Konflikten im Nachhinein herausstellen würde, dass die gebotene Sorgfalt außer Acht gelassen wurde.“
Corona-Impfstoff: Nebenwirkungen über eine App melden
Update vom 22. Dezember, 19.41 Uhr: Zum Start der Corona-Impfungen in Deutschland können Interessierte mögliche Nebenwirkungen über eine App melden. Nach Angaben des bundeseigenen Paul-Ehrlich-Instituts vom Dienstag ist die Anwendung für Smartphones nun in App-Stores herunterzuladen. Geimpfte können damit Auskunft geben, wie sie die Impfung vertragen haben.
So könne man dazu beitragen, weitere Erkenntnisse über Corona-Impfstoffe zu gewinnen. Teilnehmer sollen dazu in bestimmten Zeitabständen nach jeder Impfung über die App nach gesundheitlichen Beschwerden befragt werden. Gefragt werden soll auch, ob die Impfung vor einer Infektion geschützt hat oder noch eine Infektion auftrat.
Biontech will Corona-Impfstoff robuster gegen höhere Temperaturen machen
Update vom 22. Dezember, 16.00 Uhr: Biontech arbeitet aktuell daran, den Corona-Impfstoff robuster gegen höhere Temperaturen zu machen. Bisher muss der Stoff bei minus 70 Grad gelagert und vor allem auch transportiert werden. Man wolle die nötige Kühltemperatur auf ein „entspannteres Niveau“ bringen. Ergebnisse dazu seien bis Ende Januar zu erwarten, teilte Firmenchef Ugur Sahin am Dienstag mit.
Aktuell wird der Impfstoff in speziell entwickelten Boxen auf Trockeneis transportiert. So hält sich das Präparat bis zu 15 Tage. In den Impfzentren kann das Vakzin in ungeöffnetem Zustand in den Lieferboxen oder auch in herkömmlichen Kühlschränken bis zu fünf Tage bei zwei bis acht Grad aufgehoben werden. Bis zwei Stunden vor dem Spritzen könne das Präparat sogar bei bis zu 30 Grad gelagert werden. Die eigentliche Impfung könne bei Zimmertemperatur erfolgen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Corona-Impfstoff: Zulassung für Europa! Lage „dramatisch verändert“ - Biontech warnt dennoch vor neuen Ausbrüchen
Update vom 22. Dezember, 12.54 Uhr: Nachdem die Europäische Union den Impfstoff des Herstellers Biontech vergangenen Montag zugelassen hat, wird die Auslieferung der ersten Impfdosen am Mittwoch erwartet. Der Impfstoffhersteller will bis Ende des Jahres 12,5 Millionen Dosen für die EU bereitstellen. Geplant ist, die Impfdosen bis zum 26. Dezember in jedes EU-Mitgliedsland zu liefern, sodass am 27. Dezember die Impfungen beginnen können. Darüber hinaus erklärte der Firmenchef von Biontech Ugur Sahin, am Dienstag, dass er bis spätestens Februar genauere Erkenntnisse darüber erwartet, inwieweit sein Präparat vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützt.
Update vom 22. Dezember, 10.07 Uhr: 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung gegen Corona impfen: Das ist die Zielmarke vieler. Auch Biontech Firmenchef Ugur Sahin hielt in einer Pressekonferenz am Dienstag noch einmal fest, dass damit die Lage „dramatisch verändert“ werden könnte, hin zu einem wieder stärker normalisierten Leben. Vereinzelte Ausbrüche werde es dennoch weiterhin geben.
Co-Gründerin Özlem Türeci ging auf weitere Studien für kommendes Jahr rund um den Impfstoff ein. So sollen unter anderem Schwangere, Menschen mit geschädigtem Immunsystem und auch Kleinkinder geimpft und untersucht werden. Die Ergebnisse würden dann mit den Regulierungsbehörden abgestimmt. Dass die neue Virusform schon unbemerkt in Deutschland grassiert, hält RKI-Chef Lothar Wieler für sehr wahrscheinlich.
Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer: Schützt er vor den neuen Mutationen? „Außerordentlich wahrscheinlich“
Update vom 22. Dezember, 9.44 Uhr: Zurzeit treibt viele die Frage um, ob der neue Impfstoff gegen das Coronavirus auch vor der neuen Variante schützt, die mehrere Mutationen gegenüber der ursprünglichen Form enthält. In einer Pressekonferenz sagte Biontech-CEO Ugur Sahin: „Wir wissen im Moment noch nicht genau, ob unser Impfstoff wirklich in der Lage ist, gegen all diese Mutationen zu schützen.“ Aber es sei wissenschaftlich „außerordentlich wahrscheinlich“. In den nächsten zwei Wochen müsse nun quantifiziert werden, wie der Impfstoff auf die Mutationen reagiert.
Auf die Frage, wie schnell ein neuer Impfstoff für die neue Corona-Variante entwickelt werden könnte, antwortete Sahin: „Das Schöne an der mRNA-Technologie ist, dass wir tatsächlich den Impfstoff sehr schnell umarbeiten können.“ Technisch, sagt er, sei ein neuer Impfstoff innerhalb weniger Wochen herstellbar, der auf neue Mutationen reagieren könnte. Doch es sei nicht nur eine technische Frage, sondern auch die Zulassung und andere Prozesse verlängerten die Dauer.

Update vom 22. Dezember, 9.27 Uhr: Am Montag hat die EU-Kommission den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer zugelassen (siehe Update vom 21. Dezember, 18.43 Uhr). Einen Tag später präsentiert Biontech in einer internationalen Pressekonferenz den aktuellen Stand der Entwicklungen. Schnell geben die Entwickler dabei eine Neuheit bekannt: den offizinellen Markenname des Impfstoffes - „Comirnaty“. Darin enthalten ist eine Anspielung an das Coronavirus, gegen das der Impfstoff helfen soll, das Wort „Community“, um die Zusammenarbeit der beteiligten Gruppen hervorzuheben, sowie die Buchstaben „mRNA“ - also die Kerntechnik, auf der der Impfstoff beruht.
Corona-Impfstoff zugelassen: Spahn spricht von „Meilenstein in der Pandemiebekämpfung“
Update vom 21. November, 19.53 Uhr: Der erste Impfstoff ist von der EU-Kommission zugelassen worden. Wie geht es nun in Deutschland weiter? In Deutschland muss die Zulassung zunächst noch vom zuständigen Paul-Ehrlich-Institut geprüft werden. Jens Spahn ist zuversichtlich. Auf Twitter schrieb er: „Die ordentliche Zulassung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus ist ein Meilenstein in der Pandemiebekämpfung. Impfen ebnet uns den Weg aus der Krise. Und wir tun alles dafür, diesen Weg so schnell wie möglich zu gehen.“
Schon am Sonntag (27.12) sollen laut Aussagen des Gesundheitsministers die ersten Pflegebedürftigen geimpft werden. Zuvor hatte er sogar vom 25.12 gesprochen. Das Gesundheitsministerium rechnet mit 2 bis 4 Millionen Impfdosen bis Ende Januar und für das erste Quartal sogar mit 11 bis 13 Millionen Dosen. Dabei werden pro Person zwei Impfdosen eingeplant, die innerhalb von drei Wochen verabreicht werden.
Corona-Impfstoff: Erster Impfstoff zugelassen - EU- Kommission kündigt weitere Prüfungen an
Update vom 21. November, 18.43 Uhr: Die EU-Kommission hat entschieden: „Beruhend auf der wissenschaftlichen Beurteilung [der Einordnung der EMA] haben wir beschlossen diesen Impfstoff zuzulassen“, gab Ursula von der Leyen am Abend bekannt. Damit steht fest: Die Impfungen mit dem Produkt der Firma Pfizer und Biontech können europaweit am 27. Dezember beginnen. Europa werde „gemeinsam Seite an Seite stehen“, so die Präsidentin der EU-Komission. Der Impfstoff werde also allen europäischen Ländern gleichermaßen zur Verfügung stehen.
Die ersten Lieferungen können noch innerhalb der nächsten Tage von Belgien aus ausgeliefert werden. Es ist ein erster Impfstoff und weitere sollen folgen. Am 6. Januar soll über eine Zulassung des Impfstoffes von Moderna beraten werden.
Corona-Impfstoff: Ist der Impfstoff auch gegen die Mutation wirksam?
Update vom 21. Dezember, 18.24 Uhr: Noch heute will die EU-Kommission über die Zulassung des Biontech-Impfstoffes entscheiden. Währenddessen steht die Frage im Raum, ob der Impfstoff auch gegen die neue Mutation aus Großbritannien wirken wird. Abschließend lässt sich das noch nicht sagen, gab Vorsitzender der Ständigen Impfkomission Thomas Mertens gegenüber der Funke Mediengruppe bekannt. Er rechne frühestens im Januar mit ersten Erkenntnissen. Derzeit gehe man aufgrund anfänglicher Analysen allerdings von der Wirksamkeit aus, wie es bereits die EMA bekannt gab. Im Fokus ständen nun umfangreiche Untersuchungen zu Antikörpern, Zweitinfektionen und eine genaue Diagnostik der Virus-Art.
Update vom 21. Dezember, 16.45 Uhr: Die EMA rechnet damit, dass der Corona-Impfstoff der Firmen Pfizer und Biontech auch gegen die neu aufgetretene Coronavirus-Variante wirksam ist. „Zu diesem Zeitpunkt gibt es keinen Beweis für die Annahme, dass der Impfstoff nicht gegen die neue Variante wirken könnte“, sagte EMA-Direktorin Emer Cooke am Montag in Amsterdam. Über die neue Virus-Variante müssten aber noch mehr Informationen gesammelt werden.
Corona-Impfstoff: Biontech und Pfizer stehen zur Auslieferung bereit
Die Mainzer Firma Biontech und ihr US-Partner Pfizer stehen nach eigenen Angaben zur Auslieferung der ersten Corona-Impfstoffe in die EU in den Startlöchern. „Wir sind bereit, mit der Auslieferung der ersten Impfstoffdosen in der EU zu beginnen, sobald wir grünes Licht erhalten“, sagte Biontech-Chef und Mitgründer Ugur Sahin am Montag.
„Die heutige Entscheidung ist eine besonders persönliche und emotionale für uns alle bei Biontech“, erklärte Sahin. „Als Unternehmen mit Sitz im Herzen der EU freuen wir uns besonders, einen Schritt näher daran zu sein, möglicherweise den ersten Impfstoff gegen diese verheerende Pandemie in Europa zu liefern.“
Umfrage: Wie erleben Sie die Corona-Pandemie?
Wie verändern sich Ihr Wohlbefinden, Ihre sozialen Kontakte, Ihre Arbeitssituation? In einer groß angelegten Studie will das gemeinnützige Forschungsinstitut ISDC herausfinden, was die Pandemie sozial, psychologisch und ökonomisch für uns bedeutet. Sie, liebe Leserinnen und Leser, können bei dieser Befragung mitmachen – und dabei gewinnen: Unter allen Teilnehmenden im Dezember verlost das ISDC zehn Einkaufsgutscheine im Wert von je 50 Euro. Die Umfrage dauert circa 15 Minuten. Alle Daten werden streng vertraulich behandelt. Nach Abschluss der Studie werden wir über die Ergebnisse aus den unterschiedlichen Stadtvierteln und Landkreisen berichten.
Die Teilnahme ist nur online möglich unter dem Link: www.lifewithcorona.org/mm-tz
Das International Security and Devolopment Center (ISDC) in Berlin befasst sich seit Jahren mit den Auswirkungen von Krisen in unterschiedlichen Staaten und Regionen auf die Bevölkerung. So forscht das Institut in Entwicklungsländern, aber auch die Folgen des Terrors vom 11. September wurden so untersucht. Jetzt interessiert die Wissenschaftler insbesondere, welche Auswirkungen unterschiedliche Lebenssituationen, etwa in der Großstadt oder auf dem Land, auf den Umgang der Menschen mit der Pandemie haben. Helfen Sie mit, liebe Leserinnen und Leser, mehr darüber herauszufinden!
Corona-Impfstoff: EU-Kommission will noch am Montag über Zulassung entscheiden
Update vom 21. Dezember, 15.35 Uhr: Die bedingte Marktzulassung des Corona-Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer sei ein „Meilenstein“, sagte die EMA am Montag in Amsterdam. Sobald die EU-Kommission die Zulassung genehmigt hat, steht dem Beginn von Corona-Impfungen in der EU nichts mehr im Wege. Die ersten Menschen sollen in Deutschland bereits am 27. Dezember geimpft werden. „Das ist wirklich eine historische wissenschaftliche Leistung“, sagte EMA-Direktorin Emer Cooke.
Die EU-Kommission will noch am Montag über die Marktzulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer entscheiden. Sie erwarte eine Entscheidung bis zum Abend, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag auf Twitter. „Nun werden wir schnell handeln.“ Dies sei ein entscheidender Moment in den Bemühungen, sichere und wirksame Impfstoffe an die Europäer zu liefern.
Update vom 21. Dezember, 15.15 Uhr: Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat sich für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer für alle Personen ab 16 Jahren ausgesprochen. Emer Cooke, Direktorin der EMA, bezeichnete die bevorstehende Zulassung des Impfstoffs als „entscheidenden Schritt vorwärts im Kampf gegen die Pandemie“.
Corona-Impfstoff: Steinmeier ruft zur Solidarität auf
Update vom 21. Dezember, 14.30 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht den bevorstehenden Start der Corona-Impfungen als „Tag der Hoffnung“. Mit dem Beginn des Impfens werde „das Licht am Ende des Tunnels ein klein bisschen heller“, sagte Steinmeier am Montag beim Besuch eines Berliner Impfzentrums. Jeder Impfvorgang sei „ein kleiner Schritt in Richtung der Normalität, die wir uns alle doch wieder wünschen“. Es sei aber „nicht das Ende der Pandemie“.
Steinmeier appellierte an die Bevölkerung, sich in möglichst großer Zahl impfen zu lassen. „Ich freue mich, dass das Impfen beginnt“, sagte der Präsident nach einem Rundgang durch das Impfzentrum im Berliner Stadtteil Treptow. Er wandte sich an die Adresse derjenigen, „die sich bisher gegen eine Impfung festgelegt haben“. Das Impfen sei auch „ein Akt gesamtgesellschaftlicher Solidarität“, sagte er. Er wolle „jeden bitten, darüber nachzudenken, ob man diese Solidarität verweigert“. Für alle, die einen größeren Aufklärungsbedarf hätten, gebe es in den Impfzentren neben einer allgemeinen Aufklärung auch die Möglichkeit, sich von Ärzten beraten zu lassen.
Coronavirus: STIKO-Vorsitzender erwartet klare Empfehlung für Biontech-Impfstoff durch EMA
Update vom 21. Dezember, 11.58 Uhr: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut, Thomas Mertens, erwartet eine klare Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA für den Corona-Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer. Zwar gebe es mittlerweile Berichte über allergische Reaktionen, sagte Mertens auf SWR2. „Aber man wird versuchen, das in die Fachinformationen aufzunehmen und darauf hinzuweisen.“ Es wird erwartet, dass die EMA am Montagnachmittag ihre Empfehlung zur Zulassung des Impfstoffs abgibt.
Corona-Impfstoff: EU zahlt pro Biontech/Pfizer-Impfdosis weniger als USA
Einem internen Dokument zufolge zahlt die EU für den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer 15,50 Euro pro Impfdosis. Das geht aus einem Schreiben hervor, das der Agentur Reuters vorliegt. Der Preis wurde demnach für insgesamt 300 Millionen Impfeinheiten ausgehandelt. Mit umgerechnet 18,90 US-Dollar liegt er etwas unter dem Preis, den die USA mit 19,50 US-Dollar pro Impfeinheit für die ersten 100 Millionen Dosen desselben Mittels zahlen. Das EU-Dokument mit dem Preis ist datiert auf den 18. November und wurde EU-intern weitergeleitet, nachdem die Gemeinschaft am 11. November ihre Liefervereinbarung mit Pfizer und Biontech verkündet hatte, wie n-tv berichtet.
Corona-Impfstoff: Spahn erwartet zu Beginn Probleme in Deutschland
Update vom 20. Dezember, 21.30 Uhr: „Es wird am Anfang ruckeln, da gibt es auch nichts drumherum zu reden“, bewertete Jens Spahn am Sonntagabend den Impfstart in Deutschland. Generell gab sich der Gesundheitsminister aber zuversichtlich: „Wir sind bestmöglich vorbereitet.“
„Wir rechnen mit heutigem Stand mit etwa drei Millionen Impfdosen im Januar, elf bis 13 Millionen Impfdosen im ersten Quartal. Natürlich wird das über alle Kanäle - vor allem die Impfzentren und die mobilen Impf-Teams - geschehen“, erklärte Spahn den Impfplan für Januar bis März. Der Gesundheitsminister zeigte sich optimistisch, dass dieser Plan auch gut umzusetzen sei. Auch wenn es anfangs Probleme geben könnte - wie es sie in allen anderen Ländern gab, die bereits mit Impfungen begonnen haben. Wichtig sei es nun, gegenseitig voneinander zu lernen, um die besten Prozessabläufe zu entwickeln.

Jens Spahns Impfplan: „Am Anfang wird es ruckeln“
Der Zulassungsprozess und die Verteilung des Impfstoffes übernimmt der Bund. Die Organisation vor Ort übernehmen aber die Länder. Berlin will beispielsweise die Impfberechtigten mit einem offiziellen Schreiben einladen. In Schleswig-Holstein will man darauf verzichten. Welche Strategie am effektivsten ist, wird sich zeigen.
Erstmeldung vom 20. Dezember, 11.21 Uhr:
Berlin - In mehreren Ländern wird der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer bereits eingesetzt. Deutschland wartet derzeit noch auf die Zulassung des Stoffes durch die EU-Arzneimittelbehörde. Doch auch danach wird es nach Angaben der Praxisärzte noch dauern, bis der Impfstoff auch in den Hausarztpraxen zum Einsatz kommen wird.

Corona-Impfstoff: Zulassung in Europa noch in dieser Woche erwartet
Am Montag, den 21. Dezember, will die EU-Arzneimittelbehörde ihre Beurteilung des Biontech-Impfstoffes abgeben. Danach wird eine Zulassung des Stoffes durch due EU-Kommission erwartet. In Deutschland rechnet man mit dem Impf-Start am 27. Dezember. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte deshalb bereits am Freitag einen Plan für die Verteilung des Corona-Impfstoffes veröffentlicht.
Eine Priorisierung bei der Verteilung ist notwendig, zunächst nicht ausreichend Impfdosen für die gesamte Bevölkerung verfügbar sein werden. Geimpft wird voraussichtlich ab dem 27. Dezember. Für die zwei Präparate der Unternehmen Biontech/Pfizer sowie Moderna* sind dem Ministerium zufolge insgesamt 136,3 Millionen Dosen sicher. Mit je zwei nötigen Dosen ließen sich so rechnerisch 68,2 Millionen Bürger impfen - bei 83 Millionen Einwohnern in Deutschland.
Corona-Impfung in Deutschland: In der Fläche erst in einigen Monaten
In den ersten Monaten sollen sie gebündelt über mehr als 400 Impfzentren laufen, die von den Ländern eingerichtet wurden. Hintergrund sind auch Anforderungen an Transport und Lagerung und vorerst begrenzte Impfstoffmengen. An Zentren angedockt werden sollen auch mobile Impfteams, die in Pflegeheime und Kliniken gehen.
Nach dem geplanten Start in regionalen Impfzentren rechnen die Kassenärzte mit einer Übernahme der Corona-Impfungen* in der Fläche einige Monate später. „Wir gehen derzeit davon aus, dass die Praxen vermutlich im Sommer impfen werden“, sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur. Der Impfstoff, der jetzt als erstes zur Verfügung stehe, müsse bei minus 70 Grad gelagert werden, was in den Praxen so nicht handhabbar sei. Wenn dann aber ein Impfstoff da sei, der nicht so extrem gekühlt sein müsse, könne es direkt losgehen.
„Die Praxen sind darauf eingestellt, schnell eine große Gruppe an Patienten zu impfen“, sagte Gassen. „Das hat auch jüngst bei der Influenza-Impfung geklappt: Innerhalb weniger Wochen haben die Kolleginnen und Kollegen über 20 Millionen Menschen in Deutschland gegen Grippe geimpft.“ Die Impfkapazität werde nicht das Problem sein. „Die Frage ist eher, wann genügend Impfstoff zur Verfügung stehen wird.“ (dpa/rjs) *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.