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Corona-Maßnahmen: Wie groß ist die Akzeptanz der Bevölkerung? Umfrage kommt zu eindeutigem Ergebnis

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Die Akzeptanz in der Bevölkerung für die strikten Coronavirus-Maßnahmen lässt weiter nach. Das ergibt nun eine Umfrage.

Update vom 30. April: Eine Umfrage vor einer Woche kam zu dem Ergebnis, das die Akzeptanz der Bevölkerung für die gegenwärtigen Corona-Maßnahmen abnehme (siehe Erstmeldung vom 24. April). Nun wurde die Stimmungslage in Deutschland erneut erfragt - das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger schwindet weiter.

Laut einer des aktuellen „Corona-Monitors“ des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) befinden sich die meisten Werte zwar weiterhin auf einem hohen Niveau, fallen jedoch deutlich niedriger aus als vor gut einem Monat. So stimmten am 24. März noch 94 Prozent der Befragten dafür, dass das Schließen von Schulen und Kitas angemessen sei, am 28. April antworteten nur noch 76 Prozent der Menschen mit „angemessen“, wie das BfR am Donnerstag mitteilte. Auch zahlreiche andere Einschränkungen werden nicht mehr in dem Ausmaß akzeptiert wie noch vor wenigen Wochen.

Weiterhin die höchste Akzeptanz bei den abgefragten Maßnahmen hat die Einschränkung von Reisen (93 Prozent), gefolgt von der Absage der meisten Veranstaltungen (88 Prozent) und den geschlossenen Kultureinrichtungen (85 Prozent). Am wenigsten akzeptiert wurden eine Ausgangsbeschränkung (47 Prozent), das Schließen bestimmter Geschäfte (66 Prozent) und geschlossene Schulen/Kitas (76 Prozent).

Um sich oder ihre Familien zu schützen gaben 44 Prozent der Menschen an, die Öffentlichkeit zu meiden, 36 Prozent würden Schutzkleidung tragen. Keine Maßnahmen ergreifen demnach 22 Prozent der Befragten. Während die Zahl der Umfrageteilnehmer, die die Öffentlichkeit meiden, relativ konstant blieb, stieg die Zahl der Menschen, die nach eigenen Angaben Schutzkleidung tragen stark an. Die ausführlichen Ergebnisse der neuen Umfrage können Sie hier einsehen.

Corona-Maßnahmen: Akzeptanz lässt langsam nach - Umfrage mit eindeutigem Ergebnis 

Erstmeldung vom 24. April: Berlin - Seit mehreren Wochen gelten in Deutschland* strikte Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus*. Kontaktsperre ist nur eine davon. Schwerer wiegen wohl die geschlossenen Kitas und Schulen. Auch bringen die geschlossenen Geschäfte nicht wenige Unternehmer an die Grenzen ihrer Existenz. Dennoch herrschte in der Mehrheit der Bevölkerung großer Rückhalt für die Regierung und die Maßnahmen. Auch wegen der schnellen globalen Verbreitung* des Erregers. Doch die Akzeptanz sinkt, lässt zunehmend nach. Das schließt eine aktuelle Umfrage von Infratest dimap. 

Coronavirus: In Deutschland sinkt die Akzeptanz gegenüber den strikten Maßnahmen

Demnach befürworteten nur noch 74 Prozent die Kontaktbeschränkungen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe in ihren Donnerstagsausgaben berichten. Den Höchststand an Zustimmung für die Maßnahmen hatte das Institut in der letzten Märzwoche mit 87 Prozent verzeichnet. Seitdem geht der Wert offenbar zurück.

In der aktuellen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nannten 18 Prozent die Einschränkungen des öffentlichen Lebens „übertrieben“, wie die Funke-Blätter aus der ihnen vorliegenden Erhebung zitieren. Vor Ostern hatte dieser Anteil noch bei 14 Prozent gelegen, kurz nach den Feiertagen dann bei 17 Prozent.

Coronavirus in Deutschland: Der Lockdown gerät an die Grenzen der Akzeptanz

Dabei machen sich relativ wenige Menschen Sorgen um ihre eigene Gesundheit. Lediglich 19 Prozent machten sich laut Umfrage noch große Sorgen. Ende März waren es 25 Prozent. Eine Smartphone-App zur Nachverfolgung der Infektionsketten würden 56 Prozent der Befragten installieren. Dieser Wert hat sich kaum bewegt. Für die Erhebung wurden rund tausend repräsentativ ausgewählte Bundesbürger befragt.

Infratest-Umfrage zum Coronavirus: Akzeptanz der Maßnahmen sinkt

Gegen die Coronavirus-Pandemie soll eine Herdenimmunität angestrebt werden. Dafür sehen deutsche Wissenschaftler einen Impfstoff* als notwendige Grundlage. 

Coronavirus-Maßnahmen: Über weitere Lockerungen soll erst am 6. Mai beraten werden

nai/afp

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Ein Gesundheitsexperte warnt indessen bei Markus Lanz vor einer Katastrophe: Eine Corona-Sache findet er „vollkommen daneben“.

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