Coronavirus: Komplett neue Blutgerinnsel-Beobachtung - Ärzte stehen plötzlich vor Rätsel
Coronavirus: Ärzte aus USA und Europa beobachten Blutgerinnsel als häufige Covid-19-Komplikationen. Die Zusammenhänge mit dem Virus geben Forschern noch Rätsel auf.
- Am neuartigen Coronavirus* Infizierte leiden meist unter Fieber und Atemwegsbeschwerden.
- Doch die Symptome* sind vielfältig - und scheinen sich zu verändern.
- Medizin und Forschung* in den USA, Großbritannien und Niederlanden berichten jetzt über Häufungen von Blutgerinnseln als Komplikation.
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Berlin/New York/Kanada - Mediziner aus China, Europa und den USA berichten über eine Komplikation, die sich im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion zu häufen scheint: Viele Menschen leiden demnach unter der Bildung von Blutgerinnseln im Körper.
Bekannt wurde der Fall eines Schauspielers aus Kanada. Nick Cordero (41) lag drei Wochen mit einer Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation, dann starb sein Bein durch eine Thrombose ab. Es musste amputiert werden.
Coronavirus: Blutgerinnsel könnten verschiedene Ursachen haben
Beobachtet wurde die Häufung von Blutgerinnseln unter anderem im New Yorker Universitätskrankenhaus. Die niederländische Zeitschrift Thrombosis Research beobachtete nach Angaben von AFP bei einem Drittel von 184 im Rahmen einer Studie untersuchten Patienten Blutgerinnsel.
Die Gründe sind laut Mediziner noch nicht geklärt, unter anderem könnten folgende Zusammenhänge bestehen:
- Menschen mit schweren Krankheitsverläufen haben bereits Vorerkrankungen, die auch ein erhöhtes Thromboserisiko mit sich bringen.
- Das lange Liegen auf Intensivstationen begünstigt die Bildung von Blutgerinnseln.
- Das Virus selbst verursacht ein erhöhtes Risiko.
Für Letzteres spricht, dass das Virus, nach einem Artikel in der Zeitschrift The Lancet, „die innere Zellschicht von Organen und Blutgefäßen infizieren kann“, so AFP.
Coronavirus: Blutgerinnsel und die Behandlung bei Covid-19
Die Bildung von Blutgerinnseln sei so häufig, dass ein Forscherteam um den New Yorker Arzt Behnood Bikdeli empfiehlt, „möglicherweise prophylaktisch Blutverdünner“ zu verabreichen. Aus der Praxis berichtet die Ärztin Shari Brosnahan, auch aus New York, dass Blutverdünner wie Heparin zwar bei einigen Patienten angeschlagen hätten, bei anderen aber zur Bildung von vielen winzigen Blutgerinnseln geführt hätten.
The Lancet berichtet weiter, dass Patienten gleichzeitig auch ein erhöhtes Risiko von Blutungen haben könnten - empfohlen sei also eine genaue Überwachung der Gerinnungswerte.
Längst sind also nicht alle Fakten* zum Coronavirus geklärt. Kein Wunder, meint die New Yorker Medizinerin Brosnahan: „Viren neigen dazu, seltsame Dinge zu tun.“
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Während Experten aus aller Welt über Blutgerinnsel diskutieren, herrscht hierzulande plötzlich Verwunderung, dass es um Innenminister Horst Seehofer (CSU) so auffällig still geworden ist. Das soll jetzt Thema in einem Innenausschuss werden.*Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.