1. Wetterauer Zeitung
  2. Panorama

Corona-Karte in Bayern fast komplett rot: Alarmierende Zahlen in Krankenhäusern - aber 240 Gäste in Lokal

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Katharina Haase

Kommentare

Corona in Bayern: Der Lockdown steht kurz bevor. Hier alle Maßnahmen, die ab Montag gelten. Ferner ist der Christkindlmarkt in München abgesagt. Die Lage in Bayern.

+++Dieser Ticker ist beendet. Über alle aktuellen Informationen rund um die Corona-Krise in Bayern informieren wir Sie immer aktuell hier in unserem neuen Ticker.+++

Update vom 2. November, 7.02 Uhr: Bayern geht in den Teil-Lockdown. Um die steigenden Infektionszahlen zu bremsen, müssen Restaurants und Fitness-Studios für den ganzen November schließen, Schwimmbäder und Theater ebenso. Anders als beim ersten Corona-Lockdown im Frühjahr sollen Schulen, Kindertagesstätten, Friseure und Universitäten offen bleiben.

Urlauber haben noch am Montagvormittag Zeit, bayerische Hotels zu verlassen, denn touristische Übernachtungen sind in den kommenden vier Wochen untersagt. Außerdem greifen strenge Kontaktbeschränkungen: Höchstens zehn Menschen dürfen zusammenkommen - in privaten wie in öffentlichen Räumen.

In Bayern sind in den vergangenen 24 Stunden nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 2.305 Corona-Neuinfektionen und ein Todesfall gemeldet worden. Auf der Seite des Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sind die Corona-Fallzahlen noch Stand vom Sonntag (1. November, 8 Uhr) zu lesen. Demnach gab es 2.036 Neuinfizierte und vier Todesfälle.

Corona-News für Bayern: Die Lage am Sonntag (1. November)

Update vom 1. November, 20.00 Uhr: Die Corona-Lage in Bayern ist weiter ernst. Deshalb gelten ab Montag strenge Regeln unter anderem für die Gastronomie - in Franken hat genau das offenbar einen schwer vorstellbaren Run auf ein chinesisches Restaurant ausgelöst: In Ansbach wurden nach Angaben der Polizei 240 Menschen in einem Lokal angetroffen.

Wie das Portal infranken.de berichtet, wurden von den Betreibern offenbar „keinerlei Hygienemaßnahmen“ eingehalten. Auch eine Belüftung habe es nicht gegeben. Vor dem Restaurant habe schon ein stark überfüllter Parkplatz auf die Probleme hingedeutet. Nun droht den Wirten eine Anzeige.

Die Stadt Augsburg hat unterdessen einen Teil der eigenen Masken-Verordnung wieder gekippt: Laut einem Bericht der Augsburger Allgemeinen (Artikel hinter Bezahlschranke) muss künftig nicht mehr auf allen Spazierwegen entlang der Flüsse Lech und Wertach Mund-Nase-Schutz getragen werden. Nur noch an stärker frequentierten Plätzen sei dieser Pflicht. Die scharfe Regel hatte in der Stadt für Kritik gesorgt.

Mit dem Beginn der Corona-Krise wurden Krankenhäuser systemrelevant.
Mit dem Beginn der Corona-Krise wurden Krankenhäuser systemrelevant. © dpa/Peter Kneffel

Corona-Ausbruch in Pflegeheim unweit Münchens - Corona-Demo als „Gottesdienst“ deklariert

Update vom 1. November, 18.20 Uhr: Schlechte Neuigkeiten in der zweiten Pandemie-Welle kommen aus Markt Schwaben (Landkreis Ebersberg) - in einem Pflegeheim in dem Ort unweit der Landeshauptstadt München ist es zu einem massiven Corona-Ausbruch gekommen, wie Merkur.de* berichtet. 47 Menschen wurden positiv getestet, zwei starben. Nun soll die Bundeswehr helfen.

In München hat unterdessen am Sonntag eine größere Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Deutschland stattgefunden. Mit Blick auf die gültigen Regeln im Freistaat erklärte ein Teilnehmer, es handle sich um einen „Gottesdienst“*. Die Stadt hatte nur 1000 Teilnehmer zu der Demonstration zugelassen, zwei Gerichte hatten die Beschränkungen bestätigt.

Corona in Bayern: Alarmierende Zahl aus Krankenhäusern im Freistaat

Update vom 1. November, 15.52 Uhr: Stück für Stück kommen auch die Krankenhäuser in Bayern einer Überlastung näher. „Derzeit werden 224 Covid-Patienten auf einer Intensivstation beatmet“, sagte der Geschäftsführer der bayerischen Krankenhausgesellschaft, Siegfried Hasenbein am Sonntag der dpa in München. Am 1. Oktober seien es 51 gewesen. Demnach hat sich die Zahl der Coronavirus-Patienten, die auf Intensivstationen in Bayern beatmet werden, vervierfacht.

Die bayerischen Krankenhäuser seien zwar „noch ein gutes Stück“ von einer Überlastung entfernt. „Aber das ist natürlich eine besorgniserregende Entwicklung.“ warnt Hasenbein eindringlich. „Man muss mit allen Kräften versuchen, diese steigende Zahl der Infektionen abzuflachen und zu bremsen.“ Da ein weiterer Anstieg erwartet wird, hält er die Maßnahmen der Bundesregierung für richtig und wichtig: „Es war dringend notwendig, zu reagieren.“ Zwar seien bayerische Kliniken gut ausgerüstet, so weitergehen wie in den letzten zwei, drei Monaten dürfe es aber nicht.

Update vom 1. November, 13.49 Uhr: Als letzte größere Stadt hat nun auch Regensburg* die 100er-Marke bei der 7-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohnern überschritten. Am Samstag lag diese noch bei rund 88. Heute meldet das RKI für Regensburg: 101,2. Großartige Extra-Maßnahmen müssen die Regensburger allerdings nicht fürchten, nachdem morgen sowieso der deutschlandweite Lockdown in Kraft dreht, mit verschärften Regeln für Bayern.

Regensburg fiel bisher mit durchwegs niedrigen Zahlen bei den Neuinfektionen auf. Sowohl bei Stadt als auch im Landkreis. Auch der oberbayerische Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen* hat heute die 100er-Marke geknackt.

Corona in Bayern: Auch Regensburg überschreitet die 100-Fälle-Marke.
Corona in Bayern: Auch Regensburg überschreitet die 100-Fälle-Marke. © picture-alliance/ dpa/dpaweb / Armin Weigel

Update vom 1. November, 11.15 Uhr: Der Sieben-Tage-Wert bei den Corona-Infektionen im Landkreis Rottal-Inn ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wieder unter die Marke von 300 gesunken. Am Sonntag meldete das RKI 293 Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Am Vortag waren es noch 304,5 gewesen. Die bayerische Corona-Landkarte ist mittlerweile fast vollständig rot oder dunkelrot gefärbt. Nur noch der Landkreis Amberg-Sulzbach befand sich am Sonntag nach RKI-Angaben mit einer Inzidenz von 36,9 nicht in einer der beiden höchsten Warnstufen. Die rote Warnstufe gilt ab einem Wert von 50, die dunkelrote ab einer Inzidenz von 100.

Update vom 1. November, 10.03 Uhr: Gegner der Corona-Maßnahmen wollen am Sonntag wieder in München demonstrieren. Die Stadt hat eine Kundgebung des Bündnisses „Querdenken 089“ unter strikten Auflagen zugelassen. Maximal 1000 Menschen anstatt der angemeldeten 5000 dürfen von 16.30 Uhr bis längstens 21.00 Uhr an der Veranstaltung unter dem Motto „Querdenken 089“ an Allerheiligen auf der Theresienwiese teilnehmen, wie das Kreisverwaltungsreferat am Freitag mitteilte. Ein Eilantrag der Organisatoren gegen die Auflagen vor dem Verwaltungsgericht München scheiterte. Als Redner hat sich unter anderen Fernsehpfarrer Jürgen Fliege angekündigt.

Corona-Ticker für Bayern - die Lage am Samstag (31. Oktober)

Update vom 31. Oktober, 13.13 Uhr: Am Montag (2. November) beginnt in Bayern und in der restlichen Bundesrepublik der Teil-Lockdown. Damit verbunden ist auch das Verbot touristischer Reisen. Für Urlauber, die derzeit noch im Freistaat unterwegs sind, heißt das, dass sie bis Montagvormittag ihre Hotels und Pensionen verlassen haben müssen, schreibt br24.de nach einer Anfrage an das Gesundheitsministerium. Die Aussage des Ministeriums: „Nach der Achten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sind Übernachtungen aus touristischen Gründen in gewerblichen Unterkünften wie Hotels etc. ab Montag kommender Woche (2. November) in Bayern nicht mehr gestattet. Übernachtungsgäste dürfen aus Kulanz auch noch im Laufe des Vormittags des 2. Novembers abreisen, obwohl die Verordnung eigentlich schon ab Mitternacht gilt.“

Update vom 31. Oktober, 9.50 Uhr: Der Freistaat macht noch einmal 23 Millionen Euro locker, um die Hygienesituation in den bayerischen Kitas zu verbessern. 13 Millionen davon sollen, laut Familienministerin Carolina Trautner (CSU), in CO2-Sensoren und Luftreinigungsgeräten ausgegeben werden. Für die übrigen zehn Millionen Euro sollen Desinfektionsspender, mobile Trennwände, kontaktlose Fieberthermometer und Schutzmasken angeschafft werden. „Im Hinblick auf den anstehenden Winter ist es besonders wichtig, die Einrichtungen jetzt finanziell zu unterstützen und den Beschäftigten in den Kitas und den Familien mehr Sicherheit in Sachen Infektionsschutz zu geben“, sagte Trautner am Samstag. 

Das Geld soll je nach Zahl der betreuten Kindern an die Kommunen verteilt werden. Dort soll dann entschieden werden, welche Träger wie viele Mittel erhalten. Die Förderung wurde bereits am 1. Oktober im Landtag beschlossen. Das heißt, Anschaffung seit diesem Zeitpunkt können auch nachwirkend geltend gemacht werden.

Derweil meldet der Spitzenreiter in puncto 7-Tage-Inzidenz einen neuen Höchstwert. Im Landkreis Rottal-Inn sind laut RKI die Fälle auf 304,5 pro 100.000 Einwohner angestiegen. Damit ist die südostbayerische Region als Erste in Deutschland über die 300er-Marke gerutscht. In Bayern gibt es derzeit nur noch einen Landkreis, der unter der roten Inzidenzmarke von 50 Fällen liegt. In Amberg-Sulzbach liegt der Wert am Samstag bei 38,8.

Coronavirus in Bayern: Christkindlmärkte abgesagt - Schausteller in Sorge

Update vom 31. Oktober, 8.15 Uhr: Die Absage der Christkindl- und Weihnachtsmärkte ist für Schausteller ein Schock. „Wir sind erschüttert“, sagte der Vizepräsident des Deutschen Schaustellerbunds, Lorenz Kalb, in Nürnberg. Damit breche die wichtigste Einnahmequelle, in diesem von Corona ohnehin gezeichneten Jahr, weg. Schon die Absage der diversen Volksfeste hatte die Branche hart getroffen.

Vielen der Tausenden Schaustellerbetriebe in Deutschland fehlen nach Angaben von Kalb seit Ende vergangenem Jahres die Einnahmen. „Wir fordern dringend Unterstützung“, sagte er. „Wir sind die, die am längsten von der Krise betroffen sind.“

Update vom 30. Oktober, 21.20 Uhr: Kurz nach der Absage des Münchner Christkindlmarkts wird aus München die nächste Entscheidung verkündet: Die für Sonntag angekündigte Corona-Demo der Initiative „Querdenken 089“ auf der Theresienwiese darf stattfinden. Allerdings dürfen die Demonstranten nur mit 1000 statt mit 5000 Teilnehmern auftreten, müssen sich an das Abstandsgebot halten und Masken tragen. Der als Versammlungsleiter Auftretende wurde jedoch als Redner abgelehnt. Er sei bereits in der Vergangenheit mit Aussagen aufgefallen, die einen friedliche Ablauf nicht garantieren würden, so das Kreisverwaltungsreferat.

Corona in Bayern: Krisenstab der Stadt München sagt den Christkindlmarkt ab

Update vom 30. Oktober, 16.20 Uhr: Soeben hat der Krisenstab der Stadt München eine schwere Entscheidung getroffen. Der Christkindlmarkt in München wird abgesagt. Aber nicht nur der am Marienplatz, sondern auch alle anderen Märkte. Das Risiko ist den Verantwortlichen bei der aktuellen Infektionslage einfach zu hoch.

Auf dieses Panorama werden die Münchner 2020 verzichten müssen: Der Christkindlmarkt in München ist wegen Corona abgesagt.
Auf dieses Panorama werden die Münchner 2020 verzichten müssen: Der Christkindlmarkt in München ist wegen Corona abgesagt. © Achim Frank Schmidt

Update vom 30. Oktober, 14 Uhr: Bei seiner Regierungserklärung unterlief Markus Söder zum Schluss ein Masken-Fauxpas. Die AfD tobte, doch Landtagspräsidentin Ilse Aigner schritt rigoros ein.

Update vom 30. Oktober, 12 Uhr: Das Pflegepersonal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Bayerns schlägt angesichts der sich zuspitzenden Corona-Situation Alarm. Die Belastung für die Pflegenden sei kaum noch zu ertragen. „Die ohnehin dünne Personaldecke führt schon heute dazu, dass Pflegende trotz Infektion weiterarbeiten müssen, um die Versorgung zu gewährleisten“, heißt es in einer Mitteilung der Vereinigung der Pflegenden in Bayern. „Es steht zu befürchten, dass sie diese massivere zweite Coronawelle nicht mehr durchstehen werden.“

Neben den körperlichen Problemen rückt auch die psychische Belastung immer mehr in den Fokus. Die Vereinigung sehen die Gefahr, psychisch wirksame Effekte in immer größerem Maß die Gesundheit von Pflegekräften nachhaltig beschädigen.

Zwölf-Stunden-Schichten, ersatzlos gestrichene Pflegepersonaluntergrenzen und alles, was zu einer zusätzlichen Belastung des medizinischen Personals führt, muss genau wie das strikte Abriegeln von Pflegeeinrichtungen der Vergangenheit angehören“, forderte der Präsident der Vereinigung, Georg Sigl-Lehner. Außerdem müsse dem Arbeits- und Gesundheitsschutz des Pflegepersonals absolute Priorität eingeräumt werden - sonst werde die Personaldecke noch dünner.

Noch sei es dazu nicht zu spät, sagte Sigl-Lehner. „Wir stehen zum Beispiel mit einem Testkonzept auf Grundlage der Antigen-Schnelltests bereit, das wir zur Verfügung stellen können und das in vielen Einrichtungen helfen würde, auch das Gesundheitsrisiko für die Beschäftigten zu mindern“, betonte er.

Coronavirus in Bayern: Landkreis Rottal-Inn kratzt an der 300-er Marke

Update vom 30. Oktober, 8.14 Uhr: Der Landkreis Rottal-Inn kratzt nach Angaben des Robert-Koch-Institus bei der Sieben-Tage-Inzidenz an der Marke von 300 Corona-Neuinfektionen. Am Freitag meldete das RKI 299,6 Fälle innerhalb der letzten sieben Tage. Die bayerische Corona-Landkarte ist mittlerweile fast vollständig rot oder dunkelrot gefärbt. Nur noch die Landkreise Amberg-Sulzbach und Regen befanden sich am Freitag nach RKI-Angaben nicht in den beiden höchsten Warnstufen.

Corona in Bayern: Söder verkündet schärferen Lockdown für den Freistaat

Update vom 30. Oktober, 6.08 Uhr: Am Mittwoch verkündete Kanzlerin Angela Merkel einen begrenzten Lockdown für den November, gestern erklärte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, dass es im Freistaat einen verschärften Lockdown geben werde (siehe Update vom 29. Oktober, 14.34 Uhr). Am Freitag gibt es nun eine Sondersitzung im Landtag - im Fokus steht die zweite Regierungserklärung von Söder binnen zwei Wochen. Der CSU-Chef hatte bereits am Donnerstag
nach der Kabinettssitzung erklärt, dass sich bei der Aussprache zeigen werde, wo wer im Kampf gegen die Pandemie stehe.

Nach der Rede soll zudem über einen Dringlichkeitsantrag von CSU und Freien Wählern abgestimmt werden, in dem Eckpunkte der neuen Anti-Corona-Maßnahmen aufgeführt sind. Rechtlich ist die Abstimmung aber nicht bindend, weil das Bundesinfektionsschutzgesetz zwar den Landesregierungen die Möglichkeit für eigene Corona-Verordnungen gibt, darin aber keine Gesetzgebungskompetenzen für die einzelnen Landtage vorgesehen sind. Dennoch dürfte eine solche Abstimmung dann den Debatten im Landesparlament ein Stück mehr Gewicht geben - und umgekehrt der Staatsregierung zu zusätzlicher politischer Legitimation verhelfen.

Das findet auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU): „Parlamentarische Debatten und Entscheidungen erhöhen die Transparenz, das Verständnis und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger. Ich bin überzeugt: Die demokratische Diskussion im Landtag wird einen wichtigen Beitrag leisten, die Akzeptanz und Solidarität in der Bevölkerung zu sichern und zu stärken.“

Coronavirus in Bayern: Kabinett beschließt Prämie für Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitsdienstes

Update vom 29. Oktober, 18.02 Uhr: Um den 6800 Mitarbeitern des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Bayern für ihren unermüdlichen Einsatz in den vergangenen Monaten zu danken, beschloss das Kabinett am Donnerstag eine Corona-Prämie. 500 Euro sollen die Mitarbeiter in den staatlichen und kommunalen Gesundheitsämtern, den Regierungen, des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, des Landesamts für Pflege sowie des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege einmalig bekommen. Dafür seien 3,5 Millionen Euro aus dem Corona-Sonderfonds vorgesehen.

Coronavirus in Bayern: Augsburg und Rosenheim gehen früher in den Lockdown

Update vom 29. Oktober, 17.06 Uhr: Der Teil-Lockdown in Bayern ab dem 2. November ist fix. Das hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am heutigen Donnerstag noch einmal auf einer Pressekonferenz bestätigt. Vier Wochen lang bleiben Gastronomie, Kulturstätten und Freizeitanlagen dicht. Die Kontaktbeschränkungen wurden noch einmal verschärft. Manche Kommunen in Bayern wollen aber das Wochenende gar nicht erst abwarten und setzen die Maßnahmen schon am Freitag um.

Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagte am Donnerstagnachmittag, dass der 2. November aufgrund der hohen Infektionszahlen zu spät sei. Bereits ab Freitagabend werde die drittgrößte Stadt Bayerns deshalb in den Teil-Lockdown gehen. Und auch die oberbayerische Stadt Rosenheim zieht die Einführung vor. Ab Freitagabend 21 Uhr gelten dort die neuen Corona-Regeln. In beiden Städten sind die Infektionszahlen extrem hoch. Augsburg Stadt hat laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eine 7-Tage-Inzidenz von 223 und Rosenheim von 256.

In Augsburg gab es auch noch eine Testpanne in einem Labor. 31 Menschen erhielten falsch positive Test-Ergebnisse. Das könnte auch Auswirkungen auf den Inzidenzwert in der schwäbischen Stadt haben.

Corona in Bayern: Tourismusbranche hofft auf erfolgreiche Ski-Saison

Update vom 29. Oktober, 15.43 Uhr: Trotz der umfangreichen und tief greifenden Corona-Maßnahmen hofft man in Oberbayern auf eine gute Skisaison. Die Sprecherin des Tourismusverbands Oberbayern, Cindy Peplinski, sagt in einem Interview mit der Deutschen Presse Agentur, dass der Lockdown die Branche hart treffe, doch der November sei in der Regel ohnehin der schwächste Monat. „Die Zuversicht in den oberbayerischen Alpen-Destinationen ist nach wie vor groß, dass uns eine herausfordernde, aber gute Wintersaison bevorsteht.“

Man gehe außerdem davon aus, dass aufgrund der Corona-Situation in den Nachbarländern mehr Menschen in den bayerischen Skigebieten Urlaub machen werden. Gäste befürchteten zudem Quarantänepflichten bei der Rückkehr nach Deutschland und wollten die Sicherheit haben, jederzeit nach Hause zurückkehren zu können.

14.34 Uhr: Damit schließen wir mit einer nochmaligen Zusammenfassung diesen Live-Ticker. Alle News zur Corona-Lage in Bayern lesen Sie auch weiterhin hier, nur nicht mehr im Minutentakt. Hier nochmals die Maßnahmen in aller Kürze: Es gelten die Beschlüsse vom Corona-Gipfel aus Berlin, mit der bayerischen Verschärfung, dass sich die Kontaktbeschränkung auf zwei Haushalte auch ganz explizit auf den privaten Raum erstreckt. Im Berliner Beschluss steht die private Kontaktbeschränkung lediglich als Empfehlung. Wer übrigens mal wieder an der Corona-Zahlen-Lehre verzweifelt: Darum weichen die Inzidenzwerte so häufig voneinander ab.*

Corona-Lockdown in Bayern: Diese Beschränkungen gelten ab Montag (2. November)

14.13 Uhr: Die Pressekonferenz mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist beendet. Nun spricht der BR noch mit den CSU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Kreuzer und Vertretern der anderen Fraktionen im Bayerischen Landtag. Auch hier ist der Tenor von Kreuzer: Lieber Schulen offen halten als Kneipen. Die FDP kritisiert das. Die Grünen unterstützen grundsätzlich die Maßnahmen. Morgen in einer Sondersitzung im Landtag werden alle Fraktionen Gelegenheit haben, ihre Kritik und Bedenken am Lockdown vorzubringen. Die Freien Wähler aber stehen geschlossen hinter dem Kurs der Landesregierung. Deshalb werden angekündigte Eilanträge wohl kaum eine Chance auf eine Mehrheit haben.

13.56 Uhr: Auch Staatskanzleichef - „Menschliche Kontakte sind das Futter für das Virus“ - Florian Herrmann (CSU) stimmt in den Tenor mit ein und bittet alle darum, private Reisen, wenn möglich, zu unterlassen.

13.50 Uhr: Nach Söder spricht Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Wirtschaftsminister. „Die Einschläge werden mehr“, sagt Aiwanger. Er bittet jeden Kritiker sich in die Lage der Landräte und Minister zu setzen, also der Entscheider. „Die Zahlen kommen in den Krankenhäusern an.“ Derjenige, der den Lockdown kritisiere, müsse dann auch der Familie erklären, warum ihr Familienmitglied kein Intensivbett mehr bekomme, weil das Krankenhaus voll ist. „Es wird auch nicht bei den aktuellen Maßnahmen bleiben“, sagt Aiwanger.

13.50 Uhr: Kurz zusammenfassend: Es gibt nicht wirklich Extra-Maßnahmen für Bayern, Söder hat einfach nochmal für Bayern die gestern in Berlin beschlossenen Maßnahmen erklärt und sie ein wenig verschärft. Was eine neue Information ist: In den kommenden Tagen wird die Staatsregierung bayernweit den K-Fall* ausrufen, um die Versorgung der stark belasteten Krankenhäuser so gut wie möglich gestalten zu können.

Der wichtigste Punkt ist für Söder die Kontaktbeschränkung, „kein Kontaktverbot wie in Frankreich, sondern eine Kontaktbeschränkung“, die in Bayern auch ganz explizit für den privaten Raum gilt. Also auch für die private Wohnung gilt: Maximal 10 Personen und nur zwei Haushalte.

In Bayern gilt somit grundsätzlich verbindlich, dass sich - egal wo - nur noch die Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes treffen dürfen, und zwar mit insgesamt maximal zehn Personen. Der Bund-Länder-Beschluss vom Mittwoch hatte dies nur für den „Aufenthalt in der Öffentlichkeit“ explizit geregelt. Also ist es in Bayern nochmal deutlich strenger.

Schulen und Kitas bleiben dagegen offen, genauso wie der Einzel- und Großhandel unter den aktuellen Regeln (Abstandspflicht, nur ein Kunde pro 10 Quadratmeter, etc.).

13.47 Uhr: „Der November ist immer ein düsterer Monat im Jahr. Mein Lieblingsmonat war es noch nie“, sagt Söder. Und schließt mit einem Appell, dass sich alle nun auch an die Maßnahmen halten, damit der November schnell vorbeigeht.

Söder verkündet Corona-Lockdown: Hoffungen groß, dass es Weihnachten wieder besser aussieht

13.46 Uhr: Die Hoffnung sei groß, bei Söder sogar eine Überzeugung, „dass es an Weihnachten schon wieder besser aussieht.“

13.43 Uhr: Söder versucht auch das Argument zu widerlegen, dass die Ansteckung vor allem bei privaten Feiern und Treffen passiere. Das sei schon richtig. Richtig sei aber auch, dass die offene Gastronomie nun offenbar niemanden vor privaten Feiern abgehalten habe, sonst sähe es ja bei den Infektionszahlen anders aus.

13.41 Uhr: „Die Institutionen wie Gastronomie und Kultur haben sich unglaublich Mühe gegeben bei Infektionsschutzkonzepten“, sagt Söder. Trotzdem müssen sie aber geschlossen werden. Im selben Atemzug weist Söder auf das gestern verkündete Entschädigungsprogramm hin. „Das gab es so noch nie in Bayern.“ Bei bis zu 50 Mitarbeitern werden 75 Prozent des Umsatzes vom Vorjahres-November gezahlt. Bei mehr Mitarbeitern etwas weniger.

Söder verschärft Lockdown-Beschluss für Bayern: Kontakteinschränkung gilt auch im privaten Raum

13.40 Uhr: Jetzt kommt er zu den Maßnahmen, wie gestern bereits verkündet. Nur noch zwei Haushalte dürfen sich treffen. Auch für Schüler in den Ferien: Mit einem Freund treffen ist in Ordnung, zwei sind zu viel. Das gilt auch für den Freizeit- und Amateursport. Sämtliche Freizeiteinrichtungen werden geschlossen. Und das ist im bundesweiten Beschluss weniger streng geregelt: In Bayern ist ganz explizit auch das Treffen im privaten Raum nur mit zwei Haushalten und maximal zehn Personen erlaubt.

13.39 Uhr: Söder bedankt sich bei den Ministerpräsidenten der Bundesländer, die trotz niedrigerer Infektionszahlen als Bayern bei dem Lockdown mitgehen.

13.38 Uhr: Das Infektionsgeschehen sei nicht mehr anders unter Kontrolle zu bekommen. Das sage auch das RKI. Nur noch 20 Prozent der Infektionsketten seien laut RKI nachvollziehbar.

13.36 Uhr: Nun wiederholt Söder die Maßnahmen für den Lockdown-Light, wie gestern von Merkel und Söder verkündet, der vor allem auf den Freizeitbereich abzielt.

13.35 Uhr: Söder kritisiert die Einstellung von Kommentatoren, die sagen, Todesfälle würden dazugehören aufs Schärfste. Die sogenannte Durchseuchungsstrategie würde Bayern nicht durchstehen.

13.34 Uhr: Die deutsche Forschungsgemeinschaft habe sich in einem gemeinsamen Brief an die Politik gewandt. Wenn sich nichts tue, werde es Ende November bis zu 90.000 Infektionen pro Tag in Deutschland geben. Schon jetzt steigen die Todesfälle auch wieder in Deutschland.

Söder live zur Corona-Lage: Katastrophenfall soll in den nächsten Tagen ausgerufen werden

13.32 Uhr: Die Infektionszahlen in der vergangenen Woche haben sich verdoppelt. Die Betten in den Krankenhäusern werden jetzt bereits knapp. Deshalb will Söder den K-Fall, den Katastrophenfall für Bayern* ausrufen.

13.30 Uhr: Erstmal nennt Söder die Fakten, über 3000 Fälle am Mittwoch und eine 7-Tage-Inzidenz 107. Auch für Bayern ein neuer Rekord laut Söder.

13.30 Uhr: Söder ist da und spricht.

Söder auf dem Weg zur Pressekonferenz, wo er einen verschärften Corona-Lockdown für Bayern verkünden wird.
Söder auf dem Weg zur Pressekonferenz, wo er einen verschärften Corona-Lockdown für Bayern verkünden wird. © Peter Kneffel/dpa

13.27 Uhr: Noch lässt Markus Söder auch sich warten. Wir tickern hier schriftlich live, sobald er da ist. Oben im Video sehen Sie den Live-Stream von der Pressekonferenz.

Update vom 29. Oktober, 12.57 Uhr: Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), sieht den weiter laufenden Schulbetrieb bei hohen Corona-Zahlen als schwierige Gratwanderung. Es gehe darum, so viel Unterricht live anzubieten wie möglich - aber nur, wenn zu 100 Prozent Gesundheitsschutz gewährleistet werde, für die Schüler und alle, die in der Schule arbeiteten, sagte sie am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Wenn das nicht der Fall ist, muss die Schule schließen“, betonte Fleischmann.

Coronavirus in Bayern: Nach Lockdown-Verkündung - Söder äußert sich bei Pressekonferenz - live hier

Seit dem Vormittag berät das bayerische Kabinett über den am Mittwoch von Kanzlerin Angela Merkel verkündeten Lockdown im November. Um 13.30 Uhr gibt es dazu eine Pressekonferenz mit Ministerpräsident Markus Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Diese können Sie hier im Live-Stream und -ticker verfolgen.

Corona in Bayern: Sieben-Tage-Inzidenz in Augsburg steigt weiter

Update vom 29. Oktober, 10.41 Uhr: Gestern verkündete Kanzlerin Angela Merkel einen Lockdown für den November. Auch Bayerns Ministerpräsident war bei der Pressekonferenz in Berlin dabei. Ab Montag (2. November) gelten die neuen Maßnahmen - hier finden Sie die Regen im Überblick.

In Bayerns drittgrößter Stadt Augsburg* ist der Wert der Corona-Neuinfektionen derweil weiter gestiegen. Der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert* kletterte dort von 224 auf 257. Augsburg zählt seit Wochen zu den bayerischen Städten mit den höchsten Zahlen an Neuinfektionen. Am Mittwoch war der Anstieg des Sieben-Tage-Wertes allerdings nur gering. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) wollte am Donnerstagnachmittag im Anschluss an eine Stadtratssitzung über das weitere Vorgehen berichten. Bislang hatte die Kommune auch einen städtischen Lockdown als weitere Maßnahme nicht ausgeschlossen.

Professor Michael Beyer, der Ärztliche Direktor am Uniklinikum Augsburg, erklärte im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag), dass sein Haus wegen der großen Belastung durch Covid-19-Kranke bereits Patienten mit leichteren Erkrankungen abweisen müsse. Das Universitätsklinikum habe nun mit anderen Krankenhäusern in der Stadt und im Landkreis Augsburg vereinbart, dass diese einen Teil der Covid-19-Patienten übernehmen werden.

Corona-Lockdown in Bayern: Söder-Regierung berät sich, ändert er noch etwas an den Regeln? Novum im Landtag

Erstmeldung vom 29. Oktober, 8.33 Uhr: München - Am Mittwochabend (28. Oktober) haben sich Bund und Länder auf einen einmonatigen begrenzten Lockdown geeinigt. Dieser gilt ab Montag (2. November) für den Rest des Monats. Nun berät das bayerische Kabinett über die Umsetzung im Freistaat. Dazu muss die Corona-Verordnung des Landes erneut angepasst werden. Um 13.30 Uhr wird es eine Pressekonferenz geben. Ministerpräsident Markus Söder* informiert zusammen mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger über die Ergebnisse der Sitzung.

Im bisherigen Verlauf der Pandemie gab es in Bayern oft strengere Regeln als in anderen Teilen Deutschlands. Ob Söder auch diesmal ausschert, ist noch nicht klar. Allerdings betonte er bei der gestrigen Pressekonferenz mit Merkel, dass alle Ministerpräsidenten hinter dem Lockdown* stehen würden und erklärte: „Wir sind eine Solidaritätsgesellschaft und kein Ego-Land.“

Coronavirus in Bayern: Angela Merkel und Länderchefs beschließen begrenzten Lockdown

Angesichts stark steigender Corona*-Infektionszahlen hatten sich Kanzlerin Angela Merkel* und die Länderchefs auf die einschneidenden Anti-Corona-Maßnahmen verständigt. Mit strengen Kontaktbeschränkungen und einem Herunterfahren fast aller Gemeinschafts-Freizeitaktivitäten wollen Bund und Länder die zweite Welle* brechen.

Das bedeutet, dass Hotels, Restaurants, Kinos und Theater ab dem kommenden Montag für den restlichen November schließen müssen. Kitas, Schulen und Geschäfte sollen aber - anders als im Frühjahr - offen bleiben. In München regt sich bereits Widerstand.

Corona-Gipfel mit Kanzlerin Merkel - „Belastende Maßnahmen“ für ganz Deutschland

Corona-Lockdown in Deutschland: Söder-Kabinett berät über Umsetzung der Maßnahmen in Bayern

Im bayerischen Landtag soll es an diesem Freitag erstmals eine Abstimmung über die Anti-Corona-Politik von Bund und Ländern geben - ein Novum. Aus rechtlichen Gründen ist diese allerdings nicht bindend. Grund: Das Bundesinfektionsschutzgesetz gibt zwar den Landesregierungen die Möglichkeit für eigene Corona-Verordnungen, darin sind aber keine Gesetzgebungskompetenzen für die einzelnen Landtage vorgesehen. Nichtsdestotrotz dürfte eine solche Abstimmung den Debatten im Landesparlament ein Stück mehr Gewicht geben - und umgekehrt der Staatsregierung zu zusätzlicher politischer Legitimation verhelfen.

In einer Sondersitzung des Landtags will Ministerpräsident Markus Söder dann auch seine zweite Regierungserklärung* zur Corona*-Krise binnen zwei Wochen halten. Anschließend soll über einen Dringlichkeitsantrag von CSU* und Freien Wählern abgestimmt werden, in dem Eckpunkte der neuen Anti-Corona-Maßnahmen aufgeführt sind. (kam/dpa) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Woche für Woche lädt Ministerpräsident Markus Söder zum Pressekonferenz-Marathon. Neues kommt dabei selten heraus. Es kommentiert Merkur.de*-Redakteurin Veronika Mahnkopf.*

Alle Nachrichten aus Bayern lesen Sie immer bei uns.

Auch interessant

Kommentare