Forscher beobachten gefährliches Wetter-Phänomen: Tödlicher „Blob“ ist zurück - so groß wie nie
Die stetige Erwärmung der Ozeane sorgt für immer heftigere Wetterextreme. Mit ein Grund dafür ist ein Wetter-Phänomen, das immer bedrohlichere Ausmaße annimmt.
- Die Ozeane erwärmen sich in Folge des Klimawandels immer stärker.
- Immer häufiger treten Warmwasser-Blasen, sogenannte „Blobs“, auf.
- Sie verursachen Massensterben im Meer und gefährliche Wetterextreme.
München - Der Klimawandel ist in vollem Gange. Während der von einer Coronavirus-Infektion* genesene US-Präsident Donald Trump* ihn leugnet, werden Klima-Aktivisten um Frontfrau Greta Thunberg* nicht müde, auf die Gefahren hinzuweisen. Wissenschaftler sind sich einig: Der Klimawandel ist in vollem Gange.
Schon jetzt zeigt er sich deutlich. Es gibt mehr Hitzewellen, infolgedessen mehr Dürren, auch sind weltweit mehr Wetterextreme zu beobachten. Während La Niña Deutschland in diesem Jahr einen sehr kalten Winter bescheren könnte, sorgt das Wetter*-Phänomen El Niño in unregelmäßigen Abständen für Stürme und Flutkatastrophen. Grund hierfür sind ungewöhnlich veränderte Meeresströmungen im Pazifik.
Wetter: Jüngster „Blob“ im Pazifik hat die Fläche von Kanada
Der Pazifik ist auch Schauplatz für ein weiteres, nicht minder bedrohliches Phänomen: den „Blob“. Dabei handelt es sich um eine große Warmwasser-Blase, die sich vor der Küste Nordamerikas bildet. Beim ersten „Blob“ zwischen 2013 und 2016 erwärmte sich der Nordpazifik um bis zu sieben Grad Celsius. Im Herbst 2018 war das Ereignis erneut zu beobachten, damals mit einer Erwärmung von drei Grad. Er hatte in einigen Fisch-Populationen die Halbierung des Bestands zur Folge. Wegen der Wärme wurde der Krill knapp, die Nahrungskette riss ab.
Der aktuelle „Blob“ sorgt für vier Grad wärmeres Wasser. Erschreckend ist auch die Größe. Zeitweise erreichte er 9,1 Millionen Quadratkilometer, schreibt der Ozeanograf Andrew Leising von der US-Meeres- und Atmosphärenbehörde NOAA, der die Internetseite Blobtracker führt. Das entspricht in etwa der Größe Kanadas - Rekord seit Beginn der Satellitenmessungen in den 1980er Jahren.
Wetter: „Blob“ erhöht Temperatur der Meere bedrohlich
Die Folgen des „Blob“, der nicht nur im Pazifik zu beobachten ist, sondern auch in vielen anderen Weltmeeren, sind verheerend. Forscher stellten bereits 2019 fest, dass in den fünf Jahren zuvor die höchsten Meerestemperaturen seit den 1950er Jahren herrschten. Wetterextreme wie Wirbelstürme* und heftige Niederschläge nahmen zu, Fische und andere Lebewesen in den Meeren starben, die Biodiversität ist extrem gefährdet.
Eindrücklich zeigen sich die verheerenden Folgen an der bislang schlimmsten Korallenbleiche im Great Barrier Reef in Australien. Die Wissenschaftler führen auch die schweren Waldbrände in Kalifornien oder Australien auf die Erwärmung der Ozeane zurück. (mt) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.