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Unidentifizierte Lungenkrankheit – Drei Menschen sterben in Argentinien

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Von: Tanja Koch

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Corona-Patient
Alle Erkrankungen traten in derselben Klinik in Argentinien auf. (Symbolfoto) © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

In einem Krankenhaus in Argentinien zeigen mehrere Patienten Lungenentzündungs-Symptome. Doch Tests gaben bislang keinen Aufschluss über den Erreger.

San Miguel de Tucumán – In Argentinien sind mehrere Fälle von schwerer Lungenentzündung in einer Privatklinik aufgetreten. Die Behörden in Argentinien suchen nach der Ursache. Drei Menschen sind bislang gestorben, sechs weitere Patienten zeigten ähnliche Symptome und wurden behandelt, wie das Gesundheitsministerium der Provinz Tucumán am Donnerstag (1. September) mitteilte.

Tests beim renommierten Malbrán-Institut auf Covid-19, Hantavirus und mehrere Legionellenstämme fielen zunächst negativ aus. Weitere Tests auf verschiedene Viren und Bakterien sollten folgen.

Lungenentzündungen in Argentinien: Charité-Virologe zufolge sei es „viel zu früh zu spekulieren“

„Es ist viel zu früh zu spekulieren. Jetzt muss einfach die Diagnostik abgewartet werden“, schrieb der Infektiologe Leif Erik Sander von der Charité Berlin, wo auch Christian Drosten tätig ist, auf Twitter. „Aber die Tatsache, dass medizinisches Personal betroffen ist, lässt zumindest aufhorchen.“ Alle Betroffenen waren Mitarbeiter oder Patienten in der Klinik Luz Médica in San Miguel de Tucumán.

Die Behörden in Tucumán meldeten die Fälle an die Pan-Amerikanische Gesundheitsorganisation (Paho). Demnach klagten die ersten Patienten zwischen dem 18. und 22. August über Fieber, Glieder- und Bauchschmerzen sowie Atemnot. Bei mehreren der Betroffenen handelte es sich um Pflegekräfte.

Ähnlich wie bei Corona: Alle Erkrankten gehören zu einer Risikogruppe

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gehörten alle Patienten zur Risikogruppe: Sie waren Raucher oder hatten eine Vorgeschichte mit Atemwegserkrankungen, Fettleibigkeit, Diabetes und Bluthochdruck. Ob eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich ist, war zunächst unklar. Bislang entwickelten die Kontaktpersonen der Erkrankten allerdings keine Symptome.

Zu Beginn der Corona-Pandemie war China dafür kritisiert worden, die Welt zu spät über das Auftreten der Lungen-Infektionen informiert zu haben. Während der ersten Berichte im Januar war bereits klar, dass sich um ein neuartiges Coronavirus verbreitete. (tk/dpa)

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