„Es ist viel zu früh zu spekulieren. Jetzt muss einfach die Diagnostik abgewartet werden“, schrieb der Infektiologe Leif Erik Sander von der Charité Berlin, wo auch Christian Drosten tätig ist, auf Twitter. „Aber die Tatsache, dass medizinisches Personal betroffen ist, lässt zumindest aufhorchen.“ Alle Betroffenen waren Mitarbeiter oder Patienten in der Klinik Luz Médica in San Miguel de Tucumán.
Die Behörden in Tucumán meldeten die Fälle an die Pan-Amerikanische Gesundheitsorganisation (Paho). Demnach klagten die ersten Patienten zwischen dem 18. und 22. August über Fieber, Glieder- und Bauchschmerzen sowie Atemnot. Bei mehreren der Betroffenen handelte es sich um Pflegekräfte.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gehörten alle Patienten zur Risikogruppe: Sie waren Raucher oder hatten eine Vorgeschichte mit Atemwegserkrankungen, Fettleibigkeit, Diabetes und Bluthochdruck. Ob eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich ist, war zunächst unklar. Bislang entwickelten die Kontaktpersonen der Erkrankten allerdings keine Symptome.
Zu Beginn der Corona-Pandemie war China dafür kritisiert worden, die Welt zu spät über das Auftreten der Lungen-Infektionen informiert zu haben. Während der ersten Berichte im Januar war bereits klar, dass sich um ein neuartiges Coronavirus verbreitete. (tk/dpa)