Greta Thunberg: „Anglizismus des Jahres“ veröffentlicht - Überraschende Entscheidung der Jury

Der „Anglizismus des Jahres“ wurde in Berlin bekanntgegeben. Er ist geprägt von Greta Thunberg und dem Klimaschutz.
- Am heutigen Dienstag, 28. Januar, wurde der „Anglizismus des Jahres“ in Berlin bekanntgegeben.
- Der Wettbewerb findet seit 2010 statt.
- In diesem Jahr ist der Ausdruck von Klimaaktivistin Greta Thunberg geprägt.
Berlin - Die Jury rund um den Sprachwissenschaftler und Gründer der Initiative, Anatol Stefanowitsch, gab am Dienstag, 28. Januar, den „Anglizismus des Jahres“ in Berlin bekannt. Seit 2010 findet dieser Wettbewerb statt. Unter den bisherigen Siegern waren unter anderem „Fake News“, „Influencer“ und „Gendersternchen“.
Im Video: Der „Anglizismus des Jahres“ aus dem Jahr 2018
Es werden aus dem Englischen viele Wörter entlehnt. Das nahm auch Anatol Stefanowitsch zum Anlass, die Initiative „Anglizismus des Jahres“ zu gründen. Die Initiative würdige seit 2010 jährlich den positiven Beitrag des Englischen zur Entwicklung des deutschen Wortschatzes, heißt es in der Pressemitteilung der Initiative.
Anglizismus des Jahres 2019: „... for future“ geht als Sieger hervor
Die Entscheidung der Jury überrascht. Denn der Zusatz „...for future“ geht als Sieger hervor. Der Ausdruck „... for future“ geht auf das Jahr 2018 zurück, als die Klimaaktivistin Greta Thunberg* mit der Bewegung „fridays for future“* ein Zeichen setzte. Nach und nach kamen immer mehr Klimaschutzbewegungen dazu, die den Teil „... for future“ übernahmen. Darunter waren zum Beispiel „parents for future“, „students for future“ sowie „scientists for future“.
Für die Jury sei der Ausdruck ein Zeichen dafür, dass sich Anglizismen nicht nur auf Deutschland beziehen, sondern ein globales Phänomen sind, wie es in der Mitteilung heißt. Das zeige, „dass die englische Sprache längst nicht mehr den traditionell englischsprachigen Ländern gehört, sondern uns allen“. Denn der Ausdruck „... for future“ stehe allgemein für ein klimabewusstes Handeln - und das weltweit.
Anglizismus des Jahres 2019: „OK Boomer“ ist Publikumsliebling
„OK Boomer“ wurde vor allem ab der Mitte des Jahres 2019 von der „Generation Z“ und den „Millenials“ verwendet, um die Aussagen der älteren Generationen abzuwerten und ins Lächerliche zu ziehen. Zunächst sei der Ausdruck nur in den sozialen Medien verwendet worden, dann aber auch „in der gesprochenen Sprache junger Menschen“ aufgetaucht, schreibt die Initiative. Vor kurzer Zeit wurde auch das „Unwort des Jahres 2019“ gekürt.
Anglizismus des Jahres 2019: „Deepfake“ belegt dritten Platz
Bei dem Wort „Deepfake“ handelt es sich um eine Mischung aus den Wörtern „Deep Learning“ und „fake“. Damit wird die Manipulation eines Videos oder Fotos bezeichnet, die jedoch sehr echt wirken. Fachsprachlich sei der Begriff schon länger nachweisbar, doch im Jahr 2019 erlangte der Begriff Bekanntheit und wuchs in den Sprachgebrauch ein. Grund dafür waren Diskussionen über die Gefahr solcher Manipulationen.
In kürzester Zeit sind auch mehrere Bücher* von und über Greta Thunberg erschienen. Auch ihre Mutter* schrieb ein Buch über die Klimaaktivistin.
*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.