Ein neuer Anlauf

Wettenberg (so). Neu ist die Diskussion nicht - aber angesichts der energiepolitischen Entwicklung der vergangenen Monate könnte sie auch in Wettenberg eine neue Dynamik gewinnen: Stromerzeugung durch Windkraftanlagen im Krofdorfer Forst.
SPD und Grüne, die in der Gemeindevertretung die Mehrheit stellen, haben Windräder in Wettenberg neuerlich auf die Agenda gesetzt. Die Idee: Das Anlegen eines Bürger-Windparks. Die Wettenbergerinnen und Wettenberger sollen an den Erträgen respektive Erlöse beteiligt werden. Jetzt soll sich eine interfraktionelle Arbeitsgruppe um das weitere Vorgehen kümmern.
Bereits seit dem Sommer arbeitet die Wettenberger SPD daran. »Drei moderne Windräder können den Strombedarf aller Wettenberger Haushalte decken«, hatte der SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Ellinghaus bereits im September vorgerechnet. Und darauf verwiesen, dass es im Wettenberger Wald mehrere Potenzialflächen gebe, die den Bau von mehreren Windrädern ermöglichen.
Offene Fragen
Dazu wären freilich noch Hürden zu nehmen - etwa im Regionalplan, genauer dessen Teil bezüglich der Energie. Dort müssten infrage kommende Flächen noch als so genannte Vorrangflächen ausgewiesen werden. Ellinghaus zeigte sich da allerdings bereits im Spätsommer optimistisch angesichts der rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen. Die hätten sich mittlerweile »erheblich gewandelt«, sodass auch der Krofdorfer Forst als potenzieller Standort für einen Windpark in Betracht kommen könne. Derweil sind noch viele Fragen offen: Wolle man eine eigene Genossenschaft gründen? Wolle man sich Staufenberg anschließen?, stellte SPD-Fraktionschef Ellinghaus in den Raum.
Nicht bei null…
Sein CDU-Kollege Gerhard Noeske erinnerte an die Diskussion vor mehr als zehn Jahren zu möglichen Windrädern im Wißmarer Forst, die dann bekanntlich nicht kamen. Noeske kommentierte trocken: »Zumindest fangen wir nicht wieder bei null an...« Er bat zudem, zu klären, wie sich eine solche Anlage auf die Tierwelt auswirke und mit welchem Flächenverbrauch zu rechnen sei.
Seinerzeit gab es die Idee, im Bereich »Toter Mann« Fläche hinsichtlich ihrer Eignung für Windmühlen zu prüfen. Erste Gespräche waren mit Lollar geführt worden. Da sollte ausgelotet werden, ob man nicht ein Gemeinschaftsprojekt realisieren könnte. Die Überlegungen führten damals zu kräftigem Protest vor allem bei Wißmarer Bürgern. Und 2012 erklärte auch die CDU: Der »Tote Mann« ist ungeeignet für Windräder.
Nun also ein neuer Anlauf, wo auch immer im Wettenberger Wald. Ein Grundsatzbeschluss ist in der Dezember-Sitzung der Gemeindevertretung unter Vorsitz von Hans-Peter Steckbauer vor rund 14 Tagen zwar nicht gefasst worden. Aber das Thema bleibt im Geschäftsgang. Und es wird, so die Verabredung, eine interfraktionelle Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit der Idee weiter auseinandersetzt.