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Die Kritik reißt nicht ab

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Von: Rüdiger Soßdorf

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Thomas Bartsch (r.) und weitere Vertreter der Bürgerinitiative »Lebenswertes Wettenberg« übergeben die Petition an Bürgermeister Marc Nees. © Volker Mattern

Wettenberg (so). Der Protest gegen den Masterplan für Wettenberg reißt nicht ab. Dieser Tage hat die Bürgerinitiative »Lebenswertes Wettenberg« die »Petition »Stoppt den Masterplan 2030« offiziell an Bürgermeister Marc Nees übergeben. »Der Masterplan soll eine zukünftige Orientierung für die Gemeinde liefern. Bisher liefert er eine falsche Orientierung«, formuliert BI-Sprecher Thomas Bartsch bei der Übergabe von mehr als 500 Unterschriften an Nees.

BI bleibt am Ball

Der Bürgerprotest hat sich vor mehr als einem Jahr formiert, als ein erster Entwurf eines Planes das Licht der Öffentlichkeit erblickte. Die Kritik seinerzeit: Umwelt-, Natur- und Klimaschutz spielten keine Rolle, Bürger seien nicht beteiligt, schriftliche Stellungnahmen von Bürgern würden nicht berücksichtigt. Vor allem die Auswahl von Potenzialflächen für Wohnen und/oder Gewerbe wurde als »intransparent« kritisiert. Hauptsächlich die Fläche oberhalb von Launsbach, zwischen Steinkreuz und Wald, sind im Blick besorgter Anlieger und Bürger. Seit dem Frühling liegt eine überarbeitete Version des Masterplans vor, ist zugleich Thema in mehreren Arbeitskreisen von Bürgern gemeinsam mit Kommunalpolitikern. Abgesteckt sind folgende Themen: Innerörtliche Entwicklung, Siedlungsentwicklung an den Ortsrändern, Verkehrslenkung und Verkehrsberuhigung, Sport und Freizeit sowie Natur und Umwelt. Ergebnisse dieser Beratungen sollen sukzessive in den nicht in Stein gemeißelten Entwurf einfließen. Voraussichtlich im kommenden Frühsommer soll es eine Bürgerversammlung oder Info-Veranstaltung zu diesen Themen geben. Doch nach wie vor übt die BI Kritik, zielt dabei weiterhin vor allem auf die Auswahl der Flächen ab, die hinsichtlich einer möglichen Bebauung ins Auge gefasst werden können. BI-Sprecher Barth äußert den »Verdacht, dass es bei der Bewertung der Potenzialflächen konkrete unausgesprochene Interessen gibt«. Er spricht von »teils grotesk falscher Bewertung von Schutzgütern« wie Boden, Klima und Infrastruktur.

Die BI fordert, »dass Potenzialflächen sachgerecht und transparent und nachvollziebar bewertet werden und dass die Infrastruktur der Dörfer und die Entfernung der Potenzialflächen zu Versorgungseinrichtungen berücksichtigt werden, um Verkehrsbelastung zu reduzieren. Zudem solle Innenentwicklung vor Außenentwicklung stehen. Und schließlich solle nicht auf »der grünen Wiese« gebaut werden, wenn stattdessen schon versiegelte Flächen genutzt werden könnten.

Die Bürgerinitiative kündigt an, sich weiterhin konstruktiv zu beteiligen und den Plan kritisch zu begleiten, kündigt zugleich gegebenenfalls auch Widerstand an.

Gewünscht werde eine bessere Kommunikation.

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