Schriftsteller Peter Kurzeck soll Staufenbergs Ehrenbürger werden
Längst überfällig? Der Schriftsteller Petzer Kurzeck, dessen literarisches Werk ein Denkmal für Staufenberg darstellt, soll Ehrenbürger werden. Das letzte Wort haben aber die Stadtverordneten.
Wie oft meinten wir schon, über ihn sei alles gesagt, was zu sagen wäre, alles geschrieben, was zu schreiben wäre. Sein Eifer straft uns Lügen.
Und immer wieder überrascht er uns: Peter Kurzeck, der einzige Schriftsteller in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, der in einem Atemzug mit Marcel Proust (»Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«) genannt werden darf.
Wenige Wochen vor seinem nächsten offiziellen Besuch in der alten Heimat ist der 67-Jährige wieder in vieler Kritiker (und Leser) Munde, füllen die (Lob-)Reden über sein Werk die überregionalen Feuilletons. Sein Werk? Das ist, hier einmal verkürzt ausgedrückt, ein literarisches Denkmal für die kleine Stadt Staufenberg im Kreis Gießen. (Hier anbei ein Foto von einem seiner legendären Stadt-Spaziergänge.)
Der »Spiegel« nannte ihn einen »Virtuosen des Erinnerns«, als er zu Wochenbeginn über »Vorabend« schrieb, den jüngst erschienenen fünften Band des autobiografischen Epos »Das alte Jahrhundert«.
So langsam kommen auch die Staufenberger drauf, was sie an ihm haben: Der Magistrat beschäftigte sich am Donnerstag mit der Ehrenbürgerschaft für Kurzeck. Ergebnis, laut Bürgermeister: Positiv beschieden! Das letzte Wort hat im Sommer die neue Stadtverordnetenversammlung.
Bescheidene Meinung: Längst überfällig! Immerhin ist der Mann reif für den Büchner-Preis. (no/Archivfoto: no)