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Reiskirchener Chöre auf musikalischer Deutschlandreise

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Reiskirchen (vh). Deutschland war Start und Ziel einer musikalischen Reise, zu der der Gesangverein Einigkeit-Harmonie Reiskirchen ins Bürgerhaus eingeladen hatte. Der gedachte Reisebus startete mit Reiseleiter Olaf Pribbernow vor 200 Zuhörern zurück in die goldene Zeit des deutschen Musikfilms der 40er und 50er Jahre.

Die Businsassen – gemischter Chor Vocomotion 2000, Kinderchor Singende Wölfe mit den Instrumentalisten Marina Pletner (Klavier) und Hans-Georg Otterbein (Schlagzeug) – hatten sich gut vorbereitet und spielten Songs, die stets ein wenig angelehnt waren an die US-amerikanische Swing-Ära.

Das wohl meistgesungene Wort des heiteren und besinnlichen Abends hieß »Wunder«. Zu den Klassikern des Schmuse-Genres ohne banalen Schlager-Kitsch zählte im Programm etwa »Solang man Träume noch leben kann« der Münchner Freiheit. Von einer Welt ohne Sorgen sang Hildegard Knef in »Rote Rosen«. Und Trude Herr wollte »Keine Schokolade« haben. Dieses Set gelang dem gemischten Chor zum Konzertende besonders gut. Klavier und Schlagzeug hatten ihre Hausaufgaben gemacht. Das bedeutete sehr viel Gefühl und gepflegten Rhythmus. Pletner und vor allem Schlagzeuger Otterbein haben somit ein großes Verdienst am Gelingen der Reise. Denn auf ihren Klangteppich konnten sich die Sänger verlassen.

Der gemischte Chor ließ Katja Ebstein (Wunder gibt es immer wieder), Udo Jürgens (Ich war noch niemals in New York) oder die Spider Murphy Gang (Skandal im Sperrbezirk) hochleben. Auch die Singenden Wölfe, Leitung Silke Pribbernow, waren mit viel Freude bei ihrer Sache. Sie sangen sich mit dem Dschungelbuchmedley oder »Nessaja« in die Herzen des Publikums. Eine aus dem gemischten Chor gebildete Gesangsgruppe trat auf mit den Titeln »Wie kann es sein« und »Mädchen lach doch mal«. Dirigentin Spahn gab einige Soli, begleitet von den Instrumentalisten. Sie kaufte »Einen bunten Luftballon«, besang die »Nacht voll Seligkeit« und landete schließlich in den Charts heutiger Tage bei Unheiligs »Geboren um zu leben« und Silbermonds »Du bist das Beste, was mir je passiert ist«. Das war dann traumhaft schön. Ein Abend zum Schwelgen mal ohne Kitsch. Denn Träume und Wunder haben manchmal ein solides Fundament.

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