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»Kunst in Licher Scheunen« wieder Besuchermagnet

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Spätestens am Sonntag, als die Sonne hervorkam, wurde »Kunst in Licher Scheunen« zum Besuchermagneten.
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Spätestens am Sonntag, als die Sonne hervorkam, wurde »Kunst in Licher Scheunen« zum Besuchermagneten. (Foto: nab) © Nastasia Becker

Lich (nab). Kunstobjekte und Gemälde, ausgestellt in alten Gemäuern, verlassenen Scheunen, einer alten Bahnhofsgüterhalle, einem Sudhaus oder einer Mühle – das Konzept der Arbeitsgruppe »Fahr nach Lich« ist erneut aufgegangen.

Respektablen Zuspruch hat am Wochenende nach der Premiere im Vorjahr die zweite und umfangreichere Auflage der Aktion »Kunst in Licher Scheunen« gefunden. Sowohl am Samstag, aber vor allem am Sonntag machten sich viele Besucher auf, um an 20 Orten die unterschiedlichsten Werke – darunter auch Installationen, Keramiken, Siebdrucke und Schmuck – von mehr als 25 Künstlern zu erkunden. Ergänzt wurde das Angebot durch Stände von Direktvermarktern, einen Pferdekutschen-Shuttle-Service sowie Hüpfburgen und Bastel- und Schminkstände für die Jüngsten.

Schneider: Ein Farbtupfer

Schon die anderthalbstündige Eröffnungsveranstaltung in der alten Güterhalle am Bahnhof am Samstag hatte es in sich und wurde von einem Konzert der Villinger Mundartgruppe »Querbeet« untermalt. Mundart und anspruchsvolle Kunst passen nicht zusammen? Diese Zweifel räumten die Sängerinnen schnell aus: »Die Bauern, in deren Scheunen die Kunst ausgestellt wird, haben sicher auch nicht Hochdeutsch gesprochen.« Den rund 100 Besuchern gefiel es bestens. Landrätin Anita Schneider sprach zur Eröffnung von einer »einmaligen Veranstaltung mit einem besonderen Format«, die überdies für einen besonderen Farbtupfer zum »Tag des offenen Denkmals« sorge.

Schneider lobte die Projektgruppe um Dr. Erhard Roth, die sich nicht davon habe abschrecken lassen, dass es keine öffentliche Gelder gibt, man auf Sponsoren und Spender angewiesen ist.. »Ich bin überzeugt, dass die Veranstaltung zu einer Marke im Gießener Land wird und Kunst und Kultur zur Attraktivität einer Stadt beitragen«, so Schneider.

+++ Mehr Bilder von der »Kunst in Licher Scheunen« in der Mediathek

Bürgermeister Klein lobte das Vorhaben, »Menschen in Gassen hineinzuziehen, die sonst selbst ein Licher eher nicht besucht.« Damit habe die Projektgruppe den Puls der Zeit getroffen, allen Kritikern zum Trotz.

Mitinitiator Paul-Martin Lied dankte den Scheunenbesitzern und Künstlern, die sich auf das Vorhaben eingelassen haben, allen Helfern, der örtlichen Gastronomie, dem Verein »Lich erleben« sowie Inge Steul vom Heimatkundlichen Arbeitskreis Lich, die die Historie der Scheunen, Ställe et cetera zusammengetragen hatte. Neben Ausstellungsorten, die sich bereits 2013 bewährt haben – etwa die alte Küferwerkstatt in der Oberstadt, die Obermühle und das ehemalige Lager des Geschäftshauses Ferdinand Zimmer mit seinem urigen Charme und alten Werbeplakaten (Foto) –, waren heuer weitere hinzugekommen: Unter anderem das Sudhaus der Brauerei, das Kesselhaus der alten Wurstfabrik und die alte Bahnhofsgüterhalle. Allenthalben konnten sich dort die Besucher auf Schatzsuche begeben und die Werke bestaunen.

Fazit: »Kunst in Licher Scheunen« entwickelt sich mehr und mehr zu einer Attraktion, bei der man gespannt sein darf, wohin die Reise in den kommenden Jahren geht.

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