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Busse zwischen Gießen und Wetzlar jetzt häufiger und schneller

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Von: Rüdiger Soßdorf

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ÖPNV in Hessen: Orange und weiß tragen die Busse der Linie 24 künftig – erstmals zu sehen gestern bei der Präsentation des erweiterten Angebotes in Atzbach. © Ruediger Sossdorf

Zwischen Gießen und Wetzlar wird es bald eine neue Busverbindung geben. Die Expresslinie 24 soll das bestehende Angebot ergänzen.

Gießen – Die Linie 24 zwischen Gießen und Wetzlar via Heuchelheim, Kinzenbach und Lahnau wird um Expressbusse ergänzt. Zudem wird es zusätzliche Busse für „Spätheimkehrer“ geben.

Ein Paradebeispiel für die Verbindung von Gießen und dem Umland« nennt der Gießener Bürgermeister Alexander Wright die Linie 24. Diese verbindet seit vielen Jahren die Städte Gießen und Wetzlar - und ist damit zugleich die Busverbindung zwischen Heuchelheim, Kinzenbach und den drei Lahnau-Dörfern in die beiden Städte. Die Verbindung Gießen-Heuchelheim wird zu Hauptverkehrszeiten sogar alle 15 Minuten bedient.

Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag wird das Angebot ausgebaut. Das dürfte vor allem Berufspendler freuen, die den Gießener (oder Wetzlarer) Bahnhof ansteuern. Und nicht minder die Nachtschwärmer. Unter der Woche werden acht Expressverbindungen eingerichtet, die die Fahrzeit beispielsweise von Atzbach nach Gießen von 33 auf 20 Minuten verkürzen. Diese mit X24 gekennzeichneten Busse fahren morgens zwischen 5 und 9 Uhr dreimal pro Fahrtrichtung. Weitere fünf Expressfahrten gibt es zwischen 14 und 20 Uhr.

ÖPNV zwischen Gießen und Wetzlar: Jeweils zwei Haltestellen in den Städten

Für die Lahnau-Dörfer Atzbach, Dorlar und Waldgirmes sowie für Heuchelheim ist jeweils ein zentraler Haltepunkt für die Expressbusse vorgesehen. In Heuchelheim ist das die Haltestelle Ludwig-Rinn-Straße (an der Gießener Straße), in Dorlar am Rathaus, in Atbach am Bürgerhaus.

In den Städten Gießen und Wetzlar halten die Expressbusse neben den Bahnhöfen jeweils noch an einem weiteren Haltepunkt: So bietet die Haltestelle Gießen „Mühlstraße“ Innenstadtnähe und einen kurzen Weg zur Bahnstation Oßwaldsgarten, werben die Anbieter für die Nutzung der zusätzlichen Busse.

Bus und Bahn in Hessen: Expressbusse sind auf Züge abgestimmt

Wie attraktiv die schnelle Anbindung sein kann, wenn alles klappt, das zeigt der Blick in den Fahrplan: Denn an den Bahnhöfen in Gießen und Wetzlar sind die Expressbusse auf Züge von und nach Frankfurt bzw. von und nach Dillenburg abgestimmt.

Wer beispielsweise in Frankfurt am Hauptbahnhof um 17.19 Uhr in den Regionalexpress nach Gießen steigt und dort nahtlos in den Expressbus, der kann mit um 18.21 Uhr mitten in Heuchelheim sein. Eine Fahrzeit Frankfurt-Heuchelheim in 62 Minuten. Viel schneller geht es mit dem Auto auch nicht. Diese 16 zusätzlichen Expressbus-Fahrten werden übrigens über den Rhein-Main-Verkehrsverbund finanziert.

Expressbusse in Hessen: Nach Mitternacht noch von Gießen nach Wetzlar

Zudem gibt es künftig freitags und samstags auch nach Mitternacht noch Fahrten von Gießen via Heuchelheim und Kinzenbach in die Lahnau-Dörfer - und bei Bedarf über Naunheim nach Wetzlar. Bislang endeten die Spätbusse in Kinzenbach. Ebenso gibt es Nachtlinien von Wetzlar Richtung Lahnau. Das erläuterten gestern Vertreter des Rhein-Main-Verkehrsverbundes und der Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil (VLDW) bei einer Pressekonferenz in Atzbach.

Wenn man die Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn motivieren wolle, dann brauche man einen starken ÖPNV, unterstrich dort Gießens Bürgermeister Wright. Dies mit Blick auf die Verkehrsentwicklungsplanung in der Stadt und den kommenden Verkehrsversuch. Eine weitere Zahl, die Wright besteuerte: 50 Prozent der Wege unter drei Kilometern würden noch immer mit dem Auto zurückgelegt.

ÖPNV in Hessen: Unternehmen aus der Region fährt die Busse

Gefahren wird die Buslinie künftig vom Unternehmen B.u.B. aus Ehringshausen. B.U.B. steht für die beiden Firmen »Becker & Sohn aus Bad Endbach und Bender-Reisen aus Ehringshausen. B.u.B. hat den Zuschlag für die »24« für die kommenden acht Jahre erhalten.

Das Unternehmen verfüge über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich des Linienverkehrs, so eine VLDW-Sprecherin, B.u.B. betreibt im Lahn-Dill-Kreis bereits das Linienbündel Hohenahr, unter anderem mit der Linie 240 (Lahnau-Wetzlar), die bisher schon die Linie 24 auf halber Strecke ergänzt.

Busse zwischen Wetzlar und Gießen: Steigerung der Kapazität auch unter der Woche

Zum Einsatz kommen elf funkelnagelneue Citaro-Niederflur-Busse von Mercedes Benz, erläuterte B.u.B.-Geschäftsführer Andreas Bender gestern. Es sind sechs Solo- und fünf Gelenkbusse, letzte bedeuten eine Kapazitätssteigerung auch außerhalb des Schülerverkehrs auf Regelfahrten montags bis samstags. Die Busse sind emissionsarm nach der Norm Euro 6E. Ausgerüstet sind die Niederflurfahrzeuge zudem mit automatischen Zählsystemen.

Dies ermöglicht, die Auslastung der Wagen zu ermitteln. Videoüberwachung in den Fahrzeugen erhöht die Sicherheit für die Fahrgäste und das Fahrpersonal. Integrierte Ortungssysteme mit Datenlieferung in Echtzeit sollen zur schnellen Aufklärung bei möglichen Behinderungen des Linienbetriebs und bei Reklamationen helfen. Auch von außen fallen die neuen Busse optisch mit ihrer orange-weißen Lackierung auf. (Rüdiger Soßdorf)

In 35 Minuten von Londorf zum Gießener Bahnhof, der Lumdatalexpress macht es möglich.

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