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Alt, flach - und undicht

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Von: Rüdiger Soßdorf

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Die Schule am Bornberg in Rodheim-Bieber stammt aus den 1960er Jahren. © Ruediger Sossdorf

Biebertal (so). An der einstigen Gesamtschule Biebertal sind einmal mehr Dächer zu sanieren. Und Dachflächen hat der große Schulkomplex in Rodheim-Bieber reichlich. Vor allem über der Verwaltung und der Aula ist seit geraumer Zeit festzustellen, dass bei Regenwetter Wasser eintritt. Eimer und Wannen gehörten da immer wieder zum Alltag, um aufzufangen, was aus der Decke tropft.

Die Schule stammt aus den 1960er Jahren. Ein Flachdach eben, das in die Jahre gekommen ist.

520 000 Euro stellt der Kreis bereit

Rund 520 000 Euro stellt der Landkreis Gießen jetzt bereit, um Abhilfe zu schaffen. Der Schulausschuss unter Vorsitz von Martin Hanika hat die Mittel freigegeben.

Der Kreis ist als Schulträger Eigentümer der Immobilie. Er nutzt sie bis heute mehrfach: Auch wenn die Gesamtschule Biebertal bereits vor einigen Jahren aufgelöst wurde, so ist in dem Gebäudekomplex noch die Grundschule für Rodheim-Bieber, Vetzberg und Königsberg beheimatet. Zudem die Zentrale einer Schule für Lernhilfe, der Georg-Kerschensteiner-Schule. Und seit ein paar Jahren sind einige Klassen der Kreisberufsschule dorthin ausgelagert. Jedenfalls so lange, bis deren Gebäude im Gießener Musikerviertel saniert ist.

Am Dienstag war die Dachsanierung der Rodheimer Schule Thema im Schulausschuss. Der Befund: Die Dachabdichtung ist aufgrund der Alterung spröde, rissig und schadhaft, sodass sich Wasser seinen Weg in die Dachkonstruktion sucht. Zudem ist die Dämmung des Daches unzureichend.

Geplant ist, das Dach abzudichten und zudem neu zu dämmen, um die Heizkosten in den Gebäuden zu senken. Um das neue Dach nachhaltig zu sichern, so die Idee, könnte ein Gründach geschaffen werden. Was ist mit Fotovoltaik?, lautete die Frage von Elke Högy (SPD) im Ausschuss. Geht das alternativ? Oder zusammen mit dem Gründach?

Die Antwort kann erst in den kommenden Monaten gegeben werden, wenn das vorhandene Dach geöffnet ist und Einblicke in die Konstruktion gewährt. Das soll während der Sommerferien geschehen.

Gründach plus Fotovoltaik?

Erst mit genauer Kenntnis der statischen Situation und der Tragfähigkeit könne entschieden werden, so Schuldezernent Christopher Lipp, wo Grasdach geht und wo Fotovoltaik. Oder beides. Der fachlichen Expertise wolle er bei einer »Und-oder-oder-Entscheidung« nicht vorgreifen. Sein Signal aber: Wenn es die Statik hergibt - gerne beides.

Wobei auch zu bedenken ist, dass ein Großteil der in Rede stehenden Dachfläche mit zahlreichen Lichtkuppeln bestückt ist, die die darunter liegenden Räume beleuchten helfen. Dort kommen aufgeständerte Fotovoltaik-Elemente eher weniger infrage. Grundsätzlich aber, sichert der Dezernent zu, wolle man Zug um Zug alle geeigneten Dachflächen von kreiseigenen Gebäuden mit Modulen zur Stromgewinnung ausstatten.

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