Zoll zerschlug Ring von Zigarettenschmugglern
Gießen/Lollar/Frankfurt/Main (dpa). Mit einem Großeinsatz hat die Frankfurter Zollfahndung einen Ring von Zigarettenschmugglern zerschlagen. Im Großraum Gießen und im Westerwaldkreis in Rheinland- Pfalz seien am Donnerstag 16 Wohnungen durchsucht und ein 38-Jähriger aus Lollar bei Gießen festgenommen worden, teilte das Zollfahndungsamt in Frankfurt am Freitag mit.
Gießen/Lollar/Frankfurt/Main (dpa). Mit einem Großeinsatz hat die Frankfurter Zollfahndung einen Ring von Zigarettenschmugglern zerschlagen. Im Großraum Gießen und im Westerwaldkreis in Rheinland- Pfalz seien am Donnerstag 16 Wohnungen durchsucht und ein 38-Jähriger aus Lollar bei Gießen festgenommen worden, teilte das Zollfahndungsamt in Frankfurt am Freitag mit.
Bei ihrem Einsatz stellten die rund 50 Beamten Waffen und 117 000 unversteuerte Zigaretten sicher. Insgesamt sollen die Verdächtigen seit September des vergangenen Jahres 2,5 Millionen Glimmstängel geschmuggelt haben. Der Steuerschaden wird auf 450 000 Euro geschätzt.
»Das kann alles noch mehr werden«, sagte der Sprecher des Zollfahndungsamtes, Hans-Jürgen Schmidt. Die Beamten hätten die Verdächtigen zuerst über längere Zeit beobachtet und ihre Schwarzmarkt-Fuhren per Lastwagen aus Polen nach Deutschland dokumentiert, bevor sie zugriffen. Den insgesamt 14 Beschuldigten wird gewebsmäßiger Schmuggel sowie gewerbsmäßige Steuerhehlerei vorgeworfen. Bei einer Verurteilung müssten sie mit Haftstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren rechnen.
Im vergangenen Jahr stellten die Fahnder nach Angaben von Schmidt 16 Millionen Schmuggelzigaretten sicher und dokumentierten die Einfuhr von rund 80 Millionen Stück. Der Zuständigkeitsbereich des Zollamtes Frankfurt erstreckt sich über Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und einige Landkreise in Bayern, Thüringen sowie Nordrhein- Westfalen. »Die genannten Zahlen sind aber hauptsächlich dem Bundesland Hessen zuzuordnen«, sagte Schmidt.
Nach Angaben von Schmidt gibt es inzwischen in Deutschland ein gut funktionierendes Vertriebsnetz für Schmuggelzigaretten, das bei den Lieferanten in Osteuropa beginnt und bei den Verkäufern in Vereinen und im Bekanntenkreis endet. »Der Zigarettenschmuggel ist nach wie vor auf einem hohen Niveau und richtet hohen volkswirtschaftlichen Schaden an«, sagte Schmidt. Mehr als die Hälfte der Schwarzmarkt-Ware seien Fälschungen mit deutlich höherem Schadstoffanteil. »Die Schwarzraucher sind sich gar nicht bewusst, was sie ihrem Körper damit antun«, so der Zollfahnder. (Foto: Zoll Frankfurt)