»Wirksames Einsatzmittel«
Wiesbaden (dpa/lhe). Hessen will seine Polizisten mit weiteren Mini-Kameras ausstatten und sie mit diesen sogenannten Bodycams besser gegen Gewalt schützen. Das Land habe mit der Beschaffung von bis zu 300 neuen Bodycams begonnen, sagte Innenminister Peter Beuth (CDU). »Erfahrungswerte haben gezeigt, dass es sich bei der Bodycam um ein wirksames Einsatzmittel handelt, um Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte einzudämmen«, erklärte der Minister.
Polizisten tragen die Bodycams auf der Schulter montiert und können damit Zwischenfälle bei Einsätzen aufzeichnen und gegebenenfalls als Beweis dokumentieren. Nach Erfahrungen der Polizei haben die Cams eine deeskalierende und präventive Wirkung. Sie schrecken vor Gewalttaten ab - wer gefilmt wird, geht nicht auf Beamte los.
Den Polizeidienststellen in Hessen stehen derzeit rund 100 Kameras zur Verfügung. Im November 2015 wurden landesweit die Polizeipräsidien und die Bereitschaftspolizei ausgestattet. Die Kameras werden derzeit vor allem bei »brennpunktorientierten Einsätzen mitgeführt«, wie Beuth sagte. Bei der Beschaffung weiterer Kameras soll nun ein kompakteres Modell angeschafft werden, das unkomplizierter im Umgang ist.
Seit der Erprobung im Frankfurter Kneipenviertel Sachsenhausen im Jahr 2014 und der Einführung der Bodycams im Jahr 2015 wurde das Bildmaterial in 255 Verfahren für Strafanzeigen als Beweismittel verwendet, wie Beuth mitteilte.