»Will gewinnen, aber die Konkurrenz ist hart«
Friedberg (lk). Jetzt hat es Tanja Henritzi schriftlich: Die 19-Jährige ist die schönste Frau des Bundeslandes; eine Jury kürte sie am Samstagabend in Gießen zur »Miss Hessen 2009« (die AZ berichtete). Zuvor hatte sich die Friedbergerin gegen 15 Konkurrentinnen durchgesetzt.
Friedberg (lk). Jetzt hat es Tanja Henritzi schriftlich: Die 19-Jährige ist die schönste Frau des Bundeslandes; eine Jury kürte sie am Samstagabend in Gießen zur »Miss Hessen 2009« (die AZ berichtete). Zuvor hatte sich die Friedbergerin gegen 15 Konkurrentinnen durchgesetzt. Als »Miss Hessen« gehört die 19-jährige Blondine auch zu den Anwärterinnen auf den Titel der »Miss Germany 2009«, der am 14. Februar im Europapark in Rust (Baden-Württemberg) verliehen wird.
Doch der Reihe nach: Tanja Henritzi ist eine relativ normale, wenn auch überdurchschnittlich hübsche junge Frau. Nachdem sie im vergangenen Jahr ihr Fachabitur in der Tasche hatte, begann sie in der Bad Nauheimer Kanzlei Meyer & Meyer eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachgehilfin. Dass sie nur einige Monate später »Miss Hessen 2009« sein würde, hatte sie nicht erwartet. Im Juni 2008 nahm sie erstmals an einem Schönheitswettbewerb teil, wurde Zweite beim Modelwettbewerb der Sendung »Maintower« des Hessischen Rundfunks; eine Freundin hatte sie einfach angemeldet. »Ich bin immer eher skeptisch und denke, dass ich bei so was keine Chance habe«, erzählt Tanja. Bei einem Wettbewerb der Agentur »Euro-Models« belegte sie dann den ersten Platz.
Mit der Freundin zur Miss-Wahl nach Marburg
Damit nicht genug: »Ich wollte unbedingt bei der Wahl zur ›Miss Hessen‹ teilnehmen. Dafür bin ich gemeinsam mit meiner besten Freundin in Marburg angetreten«, sagt die junge Frau mit dem strahlenden Lächeln. Dort wurde sie direkt zur »Miss Marburg 2008« gekürt und qualifizierte sich somit automatisch für die Hessenwahl. Das Ganze sei für sie beide jedoch eher eine »Spaßaktion« gewesen. Mit dem Sieg habe sie damals nicht gerechnet.
Zur Wettbewerb-Vorbereitungen nach Dubai
Vor der Wahl zur »Miss Hessen 2009« war sie ganz schön aufgeregt: »Das bin ich immer, aber Gott sei Dank sieht man mir die Nervosität nicht so an«, erzählt die frisch gebackene Schönheitskönigin. »Ich habe mich riesig gefreut, dass es auf Anhieb geklappt hat, denn ich wäre nicht noch einmal woanders angetreten. Entweder es klappt oder eben nicht.
« Schon im Vorfeld müsse man einige Kriterien erfüllen, um bei der Wahl zur »Miss Hessen« teilnehmen zu können: »Man muss zwischen 16 und 26 Jahre alt und darf nicht verlobt oder verheiratet sein, darf außerdem keine Kinder haben, und es dürfen keine Erotik- oder Nacktbilder von einem im Umlauf sein.«
Nach dem Titelgewinn geht es jetzt richtig los. »Am 28. Januar fliege ich mit den ganzen anderen ›Missen‹ nach Dubai, wo wir uns auf den Wettbewerb zur ›Miss Germany‹ vorbereiten.« Dass es dort zu Problemen unter den 22 jungen Frauen kommen könnte, schließt die Friedbergerin nicht aus, schließlich gehe es um etwas, sagt sie. Begleitet wird die Gruppe von einem Kamera-Team, denn auf ProSieben wird in der Sendung »taff« eine tägliche Serie ausgestrahlt. Darauf freut sich die 19-Jährige schon: »Viele haben Angst vor der Kamera, aber ich stehe unwahrscheinlich gerne davor.« Sie könne sich auch vorstellen, als Schauspielerin zu arbeiten. Genug Erfahrung kann Tanja Henritzi in den kommenden Wochen und Monaten auf jeden Fall sammeln, denn auch der TV-Sender Vox begleitet sie auf ihrem Weg zur »Miss Germany«.
»Die machen eine 45-minütige Reportage über mich«, freut sich die junge Frau. »Ich wurde auch gefragt, ob ich in einem Musikvideo der Gruppe Rapsoul mitmachen möchte, und habe direkt zugesagt«, erzählt sie. Als »Miss Hessen« habe sie 2009 viele Repräsentationsaufgaben, sitze bei diversen Schönheitswettbewerben in der Jury.
Da bleibt kaum noch Freizeit übrig
Neben ihrer Ausbildung bleibt da fast keine Freizeit mehr übrig, auch das Liebesleben ist vom Zeitmangel betroffen: »Ich bin Single. Natürlich finde ich es manchmal doof, allein zu sein, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich momentan auch gar keine Zeit für einen Freund.« Für die Tage in Dubai ist sie erst einmal von der Berufsschule und der Arbeit befreit. »Meine Chefin unterstützt mich sehr, kam sogar mit zur ›Miss-Hessen‹-Wahl« und hat sich wahnsinnig für mich gefreut«, erzählt Tanja Henritzi. Auch habe sie ihr bereits Tipps für Ernährung und Fitnesstraining gegeben. »Sie kennt sich aus, macht selbst Judo.« Wirklich abnehmen möchte sie jedoch nicht: »Die Leute wollen keine mageren Frauen mehr sehen. Schlank schon, aber trotzdem mit Kurven.
« Das wichtigste bei einer Misswahl sei sowieso die Ausstrahlung und dass man mit Spaß bei der Sache sei. Dennoch müsse sie in den kommenden Wochen an ihrer Figur arbeiten: »Ich habe das Training während Weihnachten und Silvester ein bisschen schleifen lassen und muss jetzt etwas tun«, so Tanja Henritzi.
»Ausbildung macht mir Spa?
Der Titelgewinn ist der jungen Frau nicht zu Kopf gestiegen: »Meine Ausbildung macht mir Spaß, und ich habe tolle Kollegen. Ich weiß nicht, ob ich nochmal einen Betrieb finde, in dem ich mich so wohl fühle.« Die Ausbildung abzubrechen, käme daher für sie nicht in Frage. »Wenn ich ›Miss Deutschland 2009‹ werden sollte, könnte ich für ein Jahr unterbrechen.« Als »Miss Germany« müsse sie viel unterwegs sein. »Ich würde mich aber auch immer auf zu Hause freuen, da mir meine Eltern und beiden Schwestern sehr wichtig sind.« Sie sei ein Familienmensch und sehr heimatverbunden, aber auch sehr ungeduldig und ein Sturkopf: »Wenn ich mir einmal etwas vorgenommen habe, muss es genau so laufen, wie ich es will.«
Ob die 19-Jährige zur »Miss Germany 2009« gekürt wird, zeigt sich am Samstag, dem 14. Februar. »Ich will natürlich gewinnen, aber die Konkurrenz ist hart«, so die Friedbergerin. Ihrem Lebensmotto »Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum« ist sie jedenfalls schon jetzt ein gutes Stück nähergekommen. (Foto: wz)
Bei dem Wettbewerb am vergangenen Samstag in der Galerie Neustädter Tor in Gießen war die amtierende »Miss Gießen«, Sina Ruppel aus Nidda, auf den zweiten Platz gekommen. Platz drei erreichte Eva Tkotz aus Wiesbaden.