Höchste Auszeichnung des Landes für Walter Lübcke

Der ermordete Kasseler Regierungspräsident ist ein halbes Jahr nach seinem Tod mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille geehrt worden.
Wiesbaden – Der ermordete Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke (CDU) ist posthum mit der höchsten Auszeichnung des Landes Hessen geehrt worden. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) überreichte die Wilhelm-Leuschner-Medaille am Sonntag in Wiesbaden der Familie Lübckes.
Walter Lübcke posthum geehrt
Dieser habe sich "aus voller Überzeugung für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit eingesetzt", begründete Bouffier die Auszeichnung. Lübcke "pflegte das offene Wort, war mutig und stand zu seinen Überzeugungen", sagte der Regierungschef. Für seine aufrichtige und unerschrockene Einstellung habe er mit seinem Leben bezahlen müssen.
Lübcke-Mord: Stephan E. will neues Geständnis ablegen
Lübcke war am 2. Juni in seinem Haus im Landkreis Kassel erschossen worden. Der Generalbundesanwalt geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Der Hauptverdächtige Stephan E. hatte die Tat zunächst eingeräumt, dann aber sein Geständnis widerrufen. Vor wenigen Tagen kündigte sein Anwalt ein neues Geständnis an.
Die Ehrung Lübckes ist nach Angaben der hessischen Staatskanzlei die erste posthume Verleihung der Medaille. Die Auszeichnung, die den Einsatz für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit würdigt, wird traditionell am hessischen Verfassungstag am 1. Dezember verliehen.
marv mit dpa
Rechtsterrorist Stephan Ernst hat überraschend angekündigt, ein zweites Geständnis im Mordfall Walter Lübcke abzulegen.