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Weihbischof informierte über strukturelle Veränderungen

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Wetzlar (wv). Der Limburger Weihbischof Dr. Thomas Löhr stellte dem Bezirkssynodalrat die Ergebnisse seiner zehnwöchigen Visite in der heimischen Region vor. Bei dem Gespräch ging es auch um die strukturellen Veränderungen in der Seelsorge, die in den nächsten Jahren anstehen.

Der Gast aus Limburg informierte auch die rund 30 Hauptamtlichen des katholischen Kirchenbezirks über seine Eindrücke.

Ökumene wichtiger Eckpfeiler

Seit Anfang September besuchte der Weihbischof die drei pastoralen Räume Wetzlar-Stadt, -Nord und -Süd. »In Gesprächen mit den katholischen Institutionen und Einrichtungen habe ich viel über deren Arbeit erfahren, aber auch die Probleme wahrgenommen«, so Löhr, der sich besonders lobend über das Engagement der vielen Ehrenamtlichen äußerte. Die Ökumene bezeichnete der Weihbischof als einen wichtigen Eckpfeiler des Christentums, zumal in der heutigen pluralen Gesellschaft beide großen Kirchen einen Substanzverlust zu beklagen hätten. So sei die Zahl der Christen in Frankfurt mittlerweile auf unter 50 Prozent gesunken. In diesem Zusammenhang lobte der Gast aus Limburg die gute ökumenische Zusammenarbeit. Ein Thema, das er auch bei seinem Zusammentreffen mit den Vertretern der evangelischen Kirchenkreise Braunfels und Wetzlar, Superintendent Roland Rust und Pfarrer Jörg Süß, angesprochen hat.

Trotz der vielen positiven Eindrücke dürfe man vor Herausforderungen wie dem demografischen Wandel sowie den sinkenden finanziellen und personellen Ressourcen die Augen nicht verschließen. »Die Seelsorge wird sich auch im Bezirk Wetzlar verändern«, so Löhr. Die Kirche im Bistum Limburg stehe vor epochalen Veränderungen. »Wir müssen heute Entscheidungen treffen, die auch in Zukunft tragen«, es gehe um neue Möglichkeiten des christlichen Lebens. Hierzu zählen die sogenannten Pfarrgemeinden neuen Typs. Seelsorge müsse künftig im größeren Raum gedacht werden, ohne dass die Nähe vor Ort aufgegeben wird. Für den Kirchenbezirk Wetzlar wird sich dieser Prozess in zwei Schritten vollziehen. Die derzeit 15 Pfarrgemeinden mit rund 29 300 Katholiken müssen bis 2015 schrittweise zu drei Großpfarreien fusionieren, die in ihrer Struktur den heutigen pastoralen Räumen entsprechen.

In einem zweiten Schritt sollen dann bis 2017 die pastoralen Räume Wetzlar-Stadt und Wetzlar-Nord zu einer Großpfarrei mit rund 19 000 Katholiken zusammengeführt werden, Wetzlar-Süd soll in seiner jetzigen Struktur nicht verändert werden. Diese Vorgaben aus Limburg stoßen bei vielen Verantwortlichen des heimischen Kirchenbezirks schon heute auf Kritik. Die Pastoralausschüsse und der Bezirkssynodalrat haben noch bis Mitte 2012 Gelegenheit, zu den Vorschlägen Stellung zu nehmen. (Foto: wv)

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