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Vorschläge gegen Fachkräftemangel entwickeln

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Wiesbaden (dapd). Die neu geschaffene Kommission gegen Fachkräftemangel in Hessen hat ihre Arbeit aufgenommen. Das Gremium solle sich mit der Frage beschäftigen, wie dem zu erwartenden Fachkräftemangel begegnet werden könne, sagte Volker Bouffier.

Die Kommission solle landesspezifische Lösungen finden und so dazu beitragen, den Wirtschafts- und Technologiestandort Hessen zu sichern, erklärte der Ministerpräsident weiter. Mit Ergebnissen werde im Sommer 2012 gerechnet. Die Politik brauche den »Blick von außen«. Das Gremium solle ohne Vorgaben Vorschläge zum Umgang mit dem künftigen Mangel an Fachkräften entwickeln. Bouffier nannte die Kommission an sich einen Erfolg. »Was wir hier machen, gibt es sonst nirgends.« Die Herausforderung des Fachkräftemangels stelle sich in Hessen besonders. Ziel sei, die herausragende Stellung des Bundeslands für die Zukunft zu sichern.

Bundesweite Untersuchungen nützten in der Regel wenig, notwendig sei eine vertiefte Betrachtung der einzelnen Branchen und der verschiedenen Regionen, sagte Bouffier. Vorrang habe, arbeitslose Menschen in Arbeit zu bringen und älteren Arbeitnehmern Chancen am Arbeitsmarkt zu eröffnen.

Die Bedeutung der Zuwanderung werde dagegen »völlig überschätzt«. Die Zuwanderungsdebatte sei »wenig intelligent« und löse in erster Linie politische Reflexe aus. »Wir müssen von der oberflächlichen Debatte des Zuzugs aus dem Ausland wegkommen, da muss man schon ein bisschen tiefer dran gehen«, fügte der Ministerpräsident hinzu.

Den Vorsitz der Kommission übernahm der Leiter der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, Frank Martin. Der Arbeitsmarkt entwickele sich derzeit zwar hervorragend, das werde aber nicht so bleiben, sagte er. Klar sei schon jetzt, dass es eine Lücke bei den Fachkräften geben werde.

»Ich bin optimistisch, dass wir gute Ergebnisse finden können«, betonte Martin. Es gebe viele Ansatzpunkte, die das Land Hessen oder die Kommunen nutzen könnten, um das Thema Fachkräftemangel erträglicher zu gestalten. Beispiele seien die Bereiche Bildung und Ausbildung, aber auch die Integration.

Die Kommission besteht aus neun Mitgliedern. Vertreten sind Gewerkschaften, Unternehmen, Industrie- und Handwerkskammer sowie die Wissenschaft. Vertreter der Landesregierung ist der Minister für Bundesangelegenheiten, Michael Boddenberg (CDU), der zugleich Leiter der neuen Steuerungsgruppe Fachkräftekommission des Landes ist. Letztere soll die bereits bestehenden Initiativen der verschiedenen Ministerien in diesem Bereich vernetzen.

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