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Vogel stoppt ICE

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Idstein/Frankfurt (dpa/lhe). Ein Vogel hat mehreren hundert ICE-Reisenden einen stundenlangen Zwangshalt in einem Tunnel beschert: Ihr Zug hielt am Ostermontag außerplanmäßig in einer Röhre bei Niedernhausen nördlich von Wiesbaden.

Die Reisenden, die von Frankfurt nach Köln unterwegs waren, mussten rund vier Stunden ausharren, bis sie in einen Ersatzzug umsteigen konnten. Wie die Deutsche Bahn berichtete, war der Vogel gegen den Stromabnehmer geprallt. Das führte zu einem Kurzschluss.

Der Vorfall habe sich am Nordportal des 2765 Meter langen Niedernhausener Tunnels ereignet, berichtete die Bahn. Die rund 400 Fahrgäste seien schließlich in einen Ersatzzug gestiegen, der auf dem Parallelgleis genau neben dem liegengebliebenen ICE hielt. Über Verbindungsstege zwischen den Türen seien die Passagiere umgestiegen.

Der ICE war kurz nach 20 Uhr in Frankfurt losgefahren. Erst nach Mitternacht wurden die Passagiere abgeholt und konnten ihre Fahrt nach Köln um 1.16 Uhr fortsetzen. Der liegengebliebene ICE wurde abgeschleppt.

Berichte, während der Wartezeit sei der Notstrom des Zuges knapp geworden und die Passagiere hätten im Dunkeln gesessen, wies ein Bahnsprecher zurück. »Die Notstromversorgung hat bis zum Schluss funktioniert.« Alle Wagen seien beleuchtet gewesen. Den betroffenen Fahrgästen stehe die Rückerstattung von 50 Prozent des Fahrpreises zu, teilte die Bahn mit. Darüber hinaus werde es aus Kulanz zusätzliche Leistungen geben – genaueres wollte der Sprecher nicht sagen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte das Pannenmanagement der Deutschen Bahn als »peinlich«. Dass die Fahrgaste vier Stunden in einem Tunnel festsaßen, sei nicht hinnehmbar, sagte Pro Bahn-Ehrenvorsitzender Karl-Peter Naumann der Nachrichtenagentur dpa. »So etwas darf nicht passieren.« Es diene nicht der Vertrauensbildung, wenn eine solche Aktion mehrere Stunden dauere.

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