Und wieder wird gesprüht

(Darmstadt/Kassel - Die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners enthalten ein Nesselgift und sind gefährlich für die Gesundheit. In vielen hessischen Städten beginnt in diesen Tagen wieder der vorsorgliche Kampf gegen die haarigen Larven, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Tausende Bäume werden mit biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln besprüht und die Larven des Nachtfalters später abgesaugt.
»Die Brennhaare können leicht in die Haut und Schleimhaut eindringen und sich dort mit kleinen Häkchen festsetzen«, heißt es auf der Homepage des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Bei Kontakt könnten Hautirritationen, Augenreizungen, Atembeschwerden und allergische Reaktionen auftreten.
Alleine in Hessens größter Stadt Frankfurt werden nach Angaben des Grünflächenamtes 217 Hektar Stadtwald aus der Luft und rund 7400 Eichen im Stadtgebiet vom Boden aus behandelt. Der überwiegende Teil ist im Stadtwald, aber die Stadt will auch an Straßen, in öffentlichen Grünanlagen, auf Spielplätzen, Schulhöfen oder in Kindertagesstätten dem Eichenprozessionsspinner zu Leibe rücken. »Seit mehreren Jahren lässt das Grünflächenamt als vorbeugenden Gesundheitsschutz gegen den Eichenprozessionsspinner sprühen«, teilte die Stadt mit. Eingesetzt würden ausschließlich biologische Präparate.
Biologische Mittel
In Darmstadt wurde dieser Tage begonnen, rund 3600 Bäume prophylaktisch mittels Hebebühne und Hochleistungssprühkanone zu behandeln. Die betroffenen Bäume seien überall in der Stadt, auf Spielplätzen, Friedhöfen, Grünanlagen oder auch Kindergärten, Schulen oder Freibädern. Geplant ist der Stadt zufolge im Mai auch ein Besprühen einiger Anlagen mit Hilfe eines Hubschraubers. Auch in Fulda sollen vorbeugend 3100 Eichen im gesamten Stadtgebiet besprüht werden. Wie in den anderen Städten werden ausschließlich biologische Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt. In Hanau ist die Dimension der Bekämpfung nicht so groß, doch sind auch hier rund 700 Bäume betroffen. Ähnlich ist die Situation in Gießen. Hier sollen präventiv rund 800 Bäume behandelt und die Larven später abgesaugt werden. Betroffen sei das gesamte Stadtgebiet.
Kein Problem mit den Tieren gibt es bislang in Kassel. »Zur Zeit sind der Stadt keine Bäume in Kassel bekannt, die vom Eichenprozessionsspinner befallen sind«, teilte eine Sprecherin mit. Auch in den staatlichen Forsten wurden nach Angaben des Landesbetriebes Hessenforst bisher noch keine der Tiere gemeldet. Sollte ein Befall gemeldet werden, würden Warnhinweise ausgehängt und gegebenenfalls auch Wege in den Wäldern gesperrt. dpa