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Umland hofft auf »zweite Welle« nach documenta

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Kassel (dpa/lhe). Die Kasseler Kunstausstellung documenta (13) strahlt im Sommer weit über Hessen und Deutschland hinaus, doch die Region um Kassel erwartet für diese Zeit kaum positive Effekte.

Während die documenta-Stadt laut einer Studie davon ausgehen kann, dass die Ausstellungsbesucher rund 100 Millionen Euro in Kassel lassen, hoffen Touristiker und Hoteliers aus dem Umland vor allem auf die »zweite Welle« nach der bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa.

»Wir wollen von der documenta nachhaltig profitieren«, sagt Ute Schulte von der Nordhessen-Touristik. Die Besucher sollen mit Aktionen vor allem auf die Region als Heimat der Brüder Grimm aufmerksam gemacht werden. »Das ist das Pfund, mit dem wir wuchern können als großes Kulturthema«, betont sie.

Fritzlar setzt auf die Werbung der Erlebnisregion Edersee und der Nordhessen-Touristik. »Es ist überzogen, große Erwartungen hineinzusetzen«, sagt die Geschäftsführerin des Stadtmarketings Fritzlar, Ulrike Keß. Die meisten documenta-Besucher konzentrierten sich auf die Kunst. Sie gehe allerdings davon aus, dass viele Besucher nach dem Besuch wiederkommen.

Auch in Melsungen setzt man auf die Nordhessen-Touristik. »Eigene Projekte sind nicht geplant«, sagt Christina Wismach, die Leiterin der Tourist-Info in Melsungen. »Wir hoffen, dass neue Besucher durch die documenta in die Fachwerkstadt kommen und wir sie zum Wiederkommen animieren können.«

»Wir wollen mit unserem Märchenthema punkten«, sagt Monika Walenta-Müller von der Stadt Hessisch Lichtenau. Sie hoffe auf Übernachtungsgäste. Durch die Anbindung mit der Tram sei die Fahrt von und nach Kassel »ein Klacks«.

»Wir werden im Vorfeld darauf hinweisen, dass die documenta-Besucher nicht in Kassel übernachten müssen«, sagt auch Heinz-Willi Müller von der Stadt Korbach. Die Korbacher Hoteliers planten Pauschalangebote zur documenta, sagt er. Wie auch in Hessisch-Lichtenau gibt es auch in Korbach jedoch keine bezifferten Erwartungen zur Gästezahl.

Vellmar – nur wenige Kilometer von Kassel entfernt – werde wohl nicht von der documenta profitieren, sagt Hauptamtsleiter Stephan George. »Das war auch in der Vergangenheit kein Thema, wir haben hier andere Probleme.« Dazu zähle neben einem sanierungsbedürftigen Rathaus, dass das einzige Hotel der Stadt geschlossen worden sei. Allein deshalb sei Vellmar nicht attraktiv für Besucher.

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