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Überladener Schwertransport ohne Genehmigung unterwegs

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Dillenburg (süd). In der Nacht auf Mittwoch stoppten Dillenburger Polizisten auf der B 253 einen Schwertransport auf dem Weg in die Ukraine. Der Fahrer war ohne Genehmigung unterwegs, der Lastwagen überladen. Die Weiterfahrt wurde verboten.

Wie die Pressestelle der Polizeidirektion Lahn-Dill am Donnerstag mitteilte, war den Ordnungshütern das Ungetüm mit Begleitfahrzeugen auf der Bundesstraße entgegengekommen. Als der aus Polen stammende Fahrer nach der Genehmigung des Transportes gefragt wurde, zuckte er laut Polizeibericht »nur mit den Schultern«. Ohne Genehmigung kein Schwertransport, entschieden daraufhin die Schutzleute.

Am Mittwochmorgen nahmen sich dann Mitarbeiter des Regionalen Verkehrsdienstes Lahn-Dill der Sache an. Sie ermittelten, dass am Dienstagabend ein Kessel in einer Firma in Dietzhölztal aufgeladen worden war und quer durch die Republik sowie durch Polen in die Ukraine geliefert werden sollte. Für die Hinfahrt mit leerem Lastwagen von Polen nach Dietzhölztal lag eine Genehmigung vor, für die Rückfahrt nicht.

In der Nacht auf Mittwoch war der Laster auf dem Weg zur A 45, die derzeit nur von Lkw mit einem Maximalgewicht von 44 Tonnen befahren werden darf. Die Verkehrsexperten maßen und wogen das Gefährt: Es ist 41 Meter lang, 4,90 Meter breit und 4,65 Meter hoch. Der aufgeladene Kessel hatte ein Gewicht von 78 Tonnen, sodass das Fahrzeug auf insgesamt 148 Tonnen kam. Das Spezialfahrzeug ist aber nur für ein Maximalgewicht von 143 Tonnen zugelassen und hätte mit dieser Überladung nie starten dürfen.

Es sei ausgeschlossen, »dass eine Verkehrsbehörde unter diesen Umständen eine Fahrt genehmigt hätte«, teilte die Polizei mit. Und weiter: »Man kann sich vorstellen, welchen Belastungen die Brücken der A 45 ausgesetzt gewesen wären, hätte der Transport seine Fahrt fortgesetzt.«

Derzeit laufen Absprachen mit der Genehmigungsbehörde. Nach Einschätzungen der Experten des Regionalen Verkehrsdienstes wird der Kessel zurück nach Dietzhölztal gebracht – begleitet von der Polizei. Auf den Brummifahrer kommt eine Strafe von 460 Euro zu. Er hat Glück, da sich die Höhe der Strafe bei nicht genehmigten Fahrten mit einem Schwertransport nach der Tonnage sowie der bereits zurückgelegten Strecke errechnet. In seinem Fall waren das lediglich zwölf Kilometer.

Am Donnerstagmittag entschieden sich die Polen dann, ohne Transporter nach Hause zu fahren. Mit der Aussicht, Weihnachten in einem Führerhaus verbringen zu müssen, konnten sie sich offensichtlich nicht anfreunden, so ein Polizeisprecher.

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