Skepsis gegenüber Bürgerwehren

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Nach den massiven Übergriffen auf Frauen in der Kölner Silvesternacht fühlen sich viele Bürger unsicher. In einigen Orten Deutschlands haben sich bereits Bürgerwehren zusammengeschlossen. In Hessen gibt es vereinzelte Initiativen, zumindest in den sozialen Netzwerken im Internet.
Einige davon wie beispielsweise in Fulda haben aber schnell wieder aufgegeben. Polizei und das Wiesbadener Innenministerium stehen derartigen Initiativen ablehnend gegenüber.
«Die Bürger zu schützen ist alleinige Aufgabe des Staates», betont Ministeriumssprecher Marco Krause. Die Polizei sei für die öffentliche Sicherheit zuständig und gewährleiste diese auch. «Daher sind keine Bürgerwehren notwendig.» Der Marburger Sozialpsychologe Ulrich Wagner hält derartige Gruppen sogar für gefährlich. «Einige Leute, die da mitmachen, sind vielleicht tatsächlich von ihrer Angst getrieben. Doch polizeiähnliche Organisationen ziehen auch bestimmte Typen an. Menschen mit bestimmter politischer Orientierung, aber auch solche, die damit Macht demonstrieren und das genießen wollen. Das erhöht dann das Eskalationspotenzial.»