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Seelische Nöte im Rhein-Main-Gebiet

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Frankfurt - Kinder und Jugendliche mit seelischen Nöten aus dem Rhein-Main-Gebiet können in Frankfurt seit neun Monaten schneller Hilfe finden. Seit dem Start der »Psychologischen Soforthilfe« in Frankfurt im vergangenen August suchten gut 245 Mädchen und Jungen die Einrichtung auf, wie die Uni-Klinik Frankfurt und die Kinderhilfestiftung dieser Tage in einer ersten Bilanz mitteilten.

Das Pilotprojekt wurde von der Stiftung sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums ins Leben gerufen.

Als häufigsten Grund für ihren Gang zur Soforthilfe nannten die Kinder und Jugendlichen der Mitteilung zufolge Ängste und Sorgen (34 Prozent). Von anhaltender Traurigkeit berichteten 26 Prozent. Zudem sei es um Verhaltensprobleme gegangen, um selbstverletzendes Verhalten oder um Ess- und Schlafprobleme.

Bei 42 Prozent der bisherigen Ratsuchenden habe das Team der Nothilfe eine »deutlich erkennbare« psychische Erkrankung festgestellt, bei fünf Prozent habe sogar eine schwere Erkrankung vorgelegen. Der größte Teil der zwischen sechs und 18 Jahre alten Kinder und Jugendlichen (63 Prozent) litt demnach an einer mäßig-schweren psychischen Erkrankung.

»Gerade in Zeiten wie diesen brauchen immer mehr Kinder und Jugendliche psychologischen Beistand, darauf deuten die bisherigen Zahlen hin«, sagte die Direktorin der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Prof. Christine M. Freitag. »Schnelle professionelle Hilfe ist gerade bei seelischen Problemen wichtig«, sagte der hessische Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) der Mitteilung zufolge. Die Frankfurter Einrichtung gebe den Kindern und Jugendlichen eine wichtige Hilfestellung. Die »Psychologische Soforthilfe« soll als erste Anlaufstelle dienen - und den Jungen und Mädchen rasche Unterstützung bieten. »Bis Menschen mit psychischen Problemen einen Termin in einer psychologischen oder psychiatrischen Praxis bekommen, kann es Wochen bis Monate dauern«, teilten die Initiatoren mit. In der Soforthilfe erhalten sie demnach in der Regel binnen 14 Tagen einen Termin für eine 30-minütige Intensivberatung. dpa

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