Schunk trotz Krise auf Erfolgskurs

Heuchelheim - Wir sind relativ stabil durch die Krise gekommen«, ist Dr. Arno Roth zufrieden. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Schunk-Group mit Sitz in Heuchelheim hält sich bei der Jahreskonferenz des Konzerns nicht länger als nötig mit Rückschauen auf, sondern blickt zuversichtlich nach vorn: Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, so dass der Konzern beim Umsatz in diesem Jahr das Vor-Krisen-Niveau wieder erreichen soll.
2019 setzte die Gruppe weltweit 1,355 Milliarden Euro um, 2020 gab es eine Corona-Delle mit einem Gesamtumsatz von 1,198 Milliarden Euro. 2021 lag der Umsatz wieder bei 1,312 Milliarden. Davon entfielen 31 Prozent auf Deutschland und 28 Prozent auf das restliche Europa. Ein Viertel der Geschäfte werden in Asien und Ozeanien gemacht, 15 Prozent auf dem amerikanischen Kontinent. Sieben Prozent Wachstum per anno sind für 2022 und 2023 geplant. Angestrebt wird, mit dem Konzern im nächsten Jahr die Marke von 1,5 Milliarden Umsatz zu knacken. Schunk ist mittlerweile in 28 Ländern der Erde an 67 Standorten weltweit präsent: »Wo Industrie ist, da ist auch Schunk«, sagt Roth. Großen Anteil an dem guten Abschneiden in der Krise habe die breite Aufstellung des Unternehmens. Zehn Business Units bieten Produkte und Dienstleistungen in der Werkstofftechnik und im Maschinenbau an. Der CEO spricht von einem »Rekord-Auftragsbestand«, dem höchsten in der Schunk-Geschichte. Corona ungeachtet war in der Vergangenheit Ziel, in jedem Jahr rund 100 Millionen Euro zu investieren. In diesem Jahr sollen es gar 174 Millionen Euro werden. Die Eigenkapitalquote liegt bei 69 Prozent. Vor drei Jahren zählte der Konzern 9112 Mitarbeiter, im ersten Corona-Jahr 2020 waren es 8904, und 2021 kletterte die Zahl der Beschäftigten wieder auf 8968. Die knapp 9000 Beschäftigten weltweit bekommen auch in diesem Jahr (wie schon in 2021) eine Corona-Prämie von 1500 Euro ausgezahlt - 25 Millionen Euro. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat für Schunk keine direkten Auswirkungen: Denn das Russlandgeschäft macht nur ein Prozent des Umsatzes aus. Die indirekten Auswirkungen wie Materialmangel und Energiepreissteigerungen freilich sind spürbar. Rüdiger Soßdorf