»Im schlimmsten Fall Gewaltausbrüche«

Frankfurt - Sie macht sich Sorgen, dass der demokratische Charakter der Vereinigten Staaten Schaden nehmen könnte, wenn US-Präsident Donald Trump im Amt bleibt. Caroline Fehl, Politikwissenschaftlerin am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in Frankfurt, fällt auf die Frage, was der Republikaner Trump in seiner Amtszeit gut gemacht hat, kaum etwas ein. Heute wählen die Bürgerinnen und Bürger einen neuen Präsidenten, und obwohl der demokratische Kandidat Joe Biden bundesweit einen Vorsprung von zehn Prozent verzeichnet, ist Fehl im Interview mit der »Frankfurter Neuen Presse« vorsichtig: »Wenn die Wahl knapp ausgeht, könnte es sehr lange Gerichtsverfahren geben. Die Republikaner könnten die Wahl anfechten. Im schlimmsten Fall könnte es zu Gewaltausbrüchen kommen.« Wie man lese, nähmen die Waffenverkäufe zu.
Bei einem Sieg Bidens würde Fehl die Einlösung seines Wahlversprechens erwarten, wieder mit multilateralen Organisationen zusammenzuarbeiten und Verträge einzuhalten. Zurück in die UNESCO, die Weltgesundheitsorganisation - das hält die Expertin für unabdingbar: »Eine Reihe von Fragen kann man nur in Kooperation lösen.« Der Klimawandel, die Migration - damit müsse man international umgehen. In vielen dieser Punkte sei Biden besser für die Staatengemeinschaft als Trump. Sehr wichtig für Deutschland und auch die Main-Metropole ist nach Fehls Meinung der Ausgang der US-Wahl beim Thema Handel: »Wenn Trump Präsident bleibt, besteht die Gefahr, dass der Handelskonflikt eskaliert, und da wäre Frankfurt direkt tangiert.« eb