Oberursel knackt den Hessentag-Besucherrekord
Oberursel (dapd). Zum Hessentag nach Oberursel sind so viele Menschen gekommen wie nie zuvor zu diesem Landesfest. Die Kleinstadt am Vordertaunus stellte mit 1,375 Millionen Besuchern einen neuen Rekord auf.
Dies teilte die Staatskanzlei am Sonntag mit. Die bisherige Höchstmarke lag bei rund 1,1 Millionen Besuchern, erreicht bei den Hessentagen in Dietzenbach (2001) und Butzbach (2007).
Zehntausende Menschen schauten am letzten der zehn Feiertage in Oberursel dem Festzug zu. Das farbenfrohe Finale mit fast 4 000 beteiligten Aktiven auf Motivwagen und in Musik- und Trachtengruppen schlängelte sich elf Kilometer lang durch die Stadt. Der Umzug dauerte rund vier Stunden.
Die Teilnehmer des Umzugs sollen die Regionen des Bundeslands in ihrer Vielfalt vorstellen. Mit dabei sind aber stets auch Partnerstädte und ausländische Kulturvereinigungen. Vor einer Tribüne am Rand der Oberurseler Altstadt nahm Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) immer wieder Geschenke und Grüße aus den Reihen des Festzugs entgegen. So überreichten ihm die Vertreter des Werra-Meißner-Kreises Salz aus der Erde von Bad-Sooden-Allendorf. Die »Wissenschaftsstadt« Darmstadt präsentierte sich mit einem Diorama der Mathildenhöhe und einem Gelehrten mit Akademikerhut.
Im Vorspann zu den rund 160 Zugnummern mit 76 Motivwagen fuhr auf einer Kutsche das Hessentagspaar 2011. Ihre Nachfolger aus Wetzlar, dem Ausrichterort im kommenden Jahr, zeigten sich am Ende des Zugs.
Ministerpräsident Bouffier lobte die Organisatoren und die Helfer: »Der Hessentag in Oberursel ist frisch und lebendig. Die Stadt und die Region leben ihren Hessentag.« Die Hessen verstünden es zu feiern, das Landesfest verbinde Tradition und Moderne auf einzigartige Weise. »Gäbe es den Hessentag nicht, müsste man ihn erfinden«, sagte Bouffier.
Die Oberurseler Christuskirche hatte am Vormittag zum Abschluss des Landesfests zu einem Gottesdienst mit dem Präsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, und dem Bischof von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, eingeladen. Das im Jugendstil erbaute Gotteshaus war während des Hessentags als »Traumkirche« mit Ruhekissen und Orchideenschmuck hergerichtet worden und am Sonntag mit Besuchern gefüllt.
Für die Polizei verliefen die zehn Hessentagstage »weitgehend problemlos«. Bis Sonntag seien 125 Straftaten registriert worden, die allermeisten davon Diebstähle und Körperverletzungen. Dazu registrierten die Ordnungshüter Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, vereinzelte Sachbeschädigungen und Verstöße gegen das Waffengesetz sowie Vergehen wegen übermäßigen Alkoholkonsums. Das Verkehrsleitsystem funktionierte auch vor und nach den zahlreichen Großveranstaltungen nach Einschätzung der Polizei gut.