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Lob und Kritik zur Amtszeit

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Wiesbaden - Zum Abschied vom Amt gibt es für Hessens Ministerpräsidenten Volker Bouffier viel Lob. Aber es gibt auch kritische Stimmen aus der hessischen Politik und Gesellschaft. Eine Auswahl.

Jörg Nitsch, Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND): »Volker Bouffier hat als Ministerpräsident das Land ruhig und verbindlich geführt. Er hat die CDU zur Zusammenarbeit mit den Grünen hin geöffnet, in dieser Konstellation war er allerdings meist ein Getriebener und kein Treibender in Sachen einer zukunftsweisenden Natur- und Umweltschutzpolitik.«

Thilo Hartmann, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW): »Aus Sicht der Bildungsgewerkschaft hinterlässt er seinem Nachfolger zahlreiche Baustellen und Probleme, insbesondere einen Fachkräftemangel an Kitas und Schulen, marode Schulbauten und fehlende Bildungsgerechtigkeit.«

Ines Claus, hessische CDU-Landtagsfraktionschefin: »Die CDU verliert mit Volker Bouffiers Abschied einen ihrer profiliertesten Köpfe in Deutschland. Er hat Hessen über Jahrzehnte im besten Sinne gestaltet und dabei politische Gräben überwunden.«

René Rock, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion: »Volker Bouffier ist ein konservativer Mensch, der emotional Politik macht und damit auf seine Weise Erfolg hat. Aber er hat das Land inhaltlich nicht geprägt. Es gibt kein Projekt, das man mit ihm verbindet. Bei jemandem, der zwölf Jahre im Amt war, muss einen das nachdenklich stimmen. «

Timmo Scherenberg, Geschäftsführer des hessischen Flüchtlingsrates: »Volker Bouffier galt in seiner Zeit als Innenminister, vor allem am Anfang, als ›harter Hund‹. Er war dann aber 2006, als es um die Altfallregelung für langjährig Geduldete ging, der Verhandlungsführer der CDU-geführten Bundesländer, und wollte danach auch, dass die Regelung in Hessen ordentlich umgesetzt wurde. Später als Ministerpräsident war er derjenige, der versuchte, die Gesellschaft mitzunehmen, als es um die Flüchtlingsaufnahme 2015 ging.«

Hendrik Wüst (CDU), NRW-Regierungschef: »›Der Andere könnte auch recht haben‹ - mit dieser Haltung, durch die Vertrauen entstand, wurde Volker Bouffier Architekt des ersten schwarz-grünen Bündnisses in einem Flächenland, das bis heute erfolgreich ist.«

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