Kein Gruselspaß mehr
Schwalbach/Darmstadt (dpa/lhe). Es ist mehr als Schabernack, was Randalierer in der Halloween-Nacht getrieben haben. In Schwalbach brennen Mülltonnen, Polizisten werden attackiert. Andernorts sind Teilnehmer eines Fitnesskurses die Leidtragenden.
Schwalbach/Darmstadt (dpa/lhe). Es ist mehr als Schabernack, was Randalierer in der Halloween-Nacht getrieben haben. In Schwalbach brennen Mülltonnen, Polizisten werden attackiert. Andernorts sind Teilnehmer eines Fitnesskurses die Leidtragenden.
Randalierer haben in der Halloween-Nacht in Schwalbach am Taunus Mülleimer angezündet und Polizisten mit Böllern und Steinen beworfen. Die Polizei konnte sie zwar nicht fassen, setzte aber elf Personen aus der gleichen Gruppe fest. »Wir haben sie zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen«, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Sieben Strafanzeigen gegen unbekannt wurden gestellt. Verletzt wurde bei den Zwischenfällen niemand. Doch es gingen Scheiben zu Bruch und Streifenwagen wurden beschädigt.
Am Abend waren Polizisten zunächst wegen einer Mülltonne ausgerückt, die in der Nähe der Friedrich-Ebert-Schule eine Straße blockierte. Kurz darauf meldeten Anwohner brennende Mülltonnen und Baumstellenmaterial auf der Straße im Bereich des Ostrings. Die Polizei zog mehrere Dutzend Beamte aus Frankfurt, Wiesbaden und dem Main-Taunus-Kreis sowie Bereitschaftspolizisten zusammen. Als diese an den Einsatzorten eintrafen, wurden sie sogleich beworfen. Von den elf Personen in Gewahrsam – alle zwischen 15 und 24 Jahre alt – haben nach Polizeiangaben zehn einen Migrationshintergrund.
Brennende Augen durch Spielgeräte
Auch in anderen Städten kam es in der Halloween-Nacht zu Ausschreitungen mit teils hohen Sachschäden. In einer Turnhalle in Darmstadt-Eberstadt zerstörten Eindringlinge Turnmatten, warfen mit Eiern und nahmen die Teilnehmer eines Fitnesskurses ins Visier. Der Sachschaden beträgt nach Polizeiangaben mehrere Tausend Euro. Polizisten nahmen drei Kinder zwischen 12 und 13 Jahren fest und übergaben sie ihren Eltern.
»Kleinere Einsätze hatten wir massenhaft«, sagte ein Polizeisprecher aus Darmstadt. Dabei handele es sich aber um weniger schwerwiegende Delikte.
Die Folgen der Halloween-Nacht bekamen am Mittwochmittag fünf Kinder und eine Betreuerin auf einem Spielplatz in Darmstadt zu spüren. Nach der Nutzung bestimmter Spielgeräte klagten sie über Brennen in den Augen, im Gesicht und den Händen, teilte das Polizeipräsidium Südhessen mit. Nach ersten Ermittlungen könne vermutlich von einem schlechten Halloween-Streich ausgegangen werden, bei dem Unbekannte eine reizende Substanz auf einige Geräte verteilt haben. Messungen der Feuerwehr seien aber negativ verlaufen. Alarmierte Rettungskräfte versorgten die Verletzten umgehend. Der Spielplatz wurde nach Reinigung durch das Grünflächenamt wieder freigegeben.
In Nordhessen hätten die Polizei »überwiegend Eierwürfe und kleinere Böller« beschäftigt, sagte ein Sprecher der Polizei Kassel. Sein Kollege aus Fulda berichtete von Sachbeschädigungen an Hauswänden durch Eier und Kunstblut, von angezündeten Mülleimern und von Beschwerden über umherziehende Kinder.
In Frankfurt hatte bereits am Montag ein blutiges Laken vor einem Hotel für Aufregung gesorgt. Das aus dem Hotelfenster geworfene Laken mit einem eingewickelten Messer hat sich als Schwindel herausgestellt. Es handele sich um Kunstblut, sagte ein Polizeisprecher. Damit sehe die Sache nicht mehr nach einem Verbrechen aus. Die »Bild«-Zeitung hatte zuvor von einem »makabren Scherz« mit Kunstblut berichtet.