Aufgeflogen durch Online-Bestellung: Junge stellt acht Kilo gefährliche Pyrotechnik her

Ein Jugendlicher aus dem nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis hat mehrere Kilo gefährliche Pyrotechnik hergestellt - erwischt wurde er durch eine auffällige Bestellung im Internet.
- Ein Jugendlicher aus dem nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis hat gefährliche Pyrotechnik hergestellt.
- Insgesamt acht Kilo fanden die Beamten bei der Hausdurchsuchung.
- Dem 16-Jährigen droht ein Strafverfahren.
Schwalm-Eder – Die Kriminalpolizei im nordhessischen Homberg hat in der vorigen Woche in der Wohnung eines 16-Jährigen aus dem Schwalm-Eder-Kreis durchsucht und dabei acht Kilo selbst hergestellter Pyrotechnik mit erheblicher Sprengwirkung sichergestellt.
Junge hatte verdächtige Menge Magnesium im Internet bestellt
Ins Visier der Ermittler des Kriminalkommissariat 10 der Kripo Homberg kam der 16-jährige Tatverdächtige aus dem Schwalm-Eder-Kreis, nachdem er bei einem Internethandel insgesamt vier Kilogramm Magnesiumpulver bestellt hatte.
Internethandel informierte nach Bestelleingang die Polizei
Der Internethandel informierte sofort die Polizei, nachdem das hauseigene Monitoring-Programm die brisante Bestellung erkannt hatte, berichtet der Homberger Polizeisprecher Markus Brettschneider.
Die Kriminalpolizei habe daraufhin sofort ein Durchsuchungsbeschluss über die Staatsanwaltschaft Kassel beim Amtsgericht Kassel beantragt.
Hausdurchsuchung: Beamte fanden acht Kilo selbst hergestellte Pyrotechnik
Bei der Durchsuchung der Wohnung kurz vor Weihnachten fanden die Beamten insgesamt acht Kilogramm selbst hergestellter Pyrotechnik, die der Jugendliche am Silvesterabend abbrennen wollte.
Hessisches Landeskriminalamt eingeschaltet
Die sichergestellte Pyrotechnik wurde anschließend an die Sprengstoffsachbearbeiter des Hessischen Landeskriminalamtes übergeben. Den Jugendlichen erwartet nun ein Strafverfahren wegen Verdacht des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.
Lebensgefährlich: Polizei warnt vor Feuerwerkskörpern aus dem Ausland und eigener Herstellung
Die Polizei warnt ausdrücklich davor, Feuerwerkskörper im Ausland zu kaufen oder gar selbst herzustellen. Jedes Jahr verletzen sich Menschen durch die falsche Handhabung mit Böllern und Raketen.
Diese sind möglicherweise nicht geprüft und damit in Deutschland nicht nur verboten, sondern unter Umständen sogar lebensgefährlich. Auch wer Böller selber bastelt, macht sich gemäß dem Sprengstoffgesetz strafbar und begibt sich und andere in Gefahr. Viele selbst gebastelte Feuerwerkskörper können durch geringste Einwirkungen explodieren und schwere Schäden anrichten.
Ein 19-Jähriger aus Offenbach wurde von der Polizei mit über 1000 Böllern im Wagen erwischt. Er hatte die Böller, die zusammen 14 Kilogramm reinen Sprengstoff enthielten, teilweise im Motorraum seines Autos versteckt.
Silvester: Einige Kommunen haben ein Sicherheitskonzept entwickelt
Um den Feiernden mehr Sicherheit zu bieten, haben einige Kommunen mit der Polizei Sicherheitskonzepte entwickelt. Ein Teil davon sind Regelungen, wo etwa das Böllern verboten ist – zum Beispiel auf dem Marktplatz in Homberg. „Wegen der vielen Fachwerkhäuser“, sagt Volker Schulz, Pressesprecher der Polizeidirektion.
Außerdem werde die Polizei Autofahrer verstärkt an Silvester kontrollieren, um Unfälle durch Trunkenheitsfahrten vorzubeugen.
Video: Diese Einzelhandels-Ketten wollen in Zukunft kein Feuerwerk mehr verkaufen
Farbenfrohe Feuerwerke werden an Silvester wieder überall den Himmel erleuchten. Überall? Nein. Es scheint sich eine Revolution anzubahnen - einige Supermärkte weigern sich die Raketen und Böller zu verkaufen*.
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