Flüchtlinge in Wetzlar planen offenbar Hungerstreik

Wetzlar (fd). Ärger in der Zeltunterkunft für Flüchtlinge in Wetzlar. Offenbar planen mehrere Gruppen, ab Donnerstag in einen Hungerstreik zu treten.
"Heute morgen haben über ethnische Grenzen hinweg 150 bis 200 Leute vor dem Camp demonstriert", erklärte Diakon Harald Würges vom Arbeitskreis Flüchtlingshilfe Wetzlar im Gespräch mit dieser Zeitung und bestätigte, dass die Flüchtlinge für morgen planen, in einen Hungerstreik zu treten. "Sie wollen Nahrung und Getränke verweigern, wünschen sich ein Zeichen, dass sich bald etwas ändert für sie", sagte er. Grund sei Unzufriedenheit über die Situation in der Zeltunterkunft.
Unter anderem gibt es in der Unterkunft laut Hessischem Rundfunk nur zwölf Toiletten für über 700 Bewohner.
Schon vor wenigen Tagen, als Ministerpräsident Volker Bouffier die Einrichtung besucht hatte, hatte sich diese Unzufriedenheit angedeutet: Eine Frau kritisierte damals den Zustand der Sanitäreinrichtungen. "Ich sehe hier nicht Deutschland", meinte sie. Man kümmere sich, aber es brauche Zeit, sagte Bouffier. "Wir versuchen, unser Bestes zu tun, Stück für Stück." Ein Ehrenamtlicher monierte beim Besuch des Ministerpräsidenten, man wolle mehr helfen, dürfe aber nicht.