»Fin« & Freunde rockten das »Franzis«
Wetzlar (chl). Einen festen Termin hat sich die Gießener Band »Fin« mittlerweile im Kulturzentrum »Franzis« gesichert. Zum sechsten Mal in Folge gab das Modern-Rock-Trio in der Vorweihnachtszeit ein Konzert für seine treuen Fans. Rund 100 Zuhörer waren anwesend. Obligatorisch haben Mark Ziemann (Gesang, Gitarre), Christian Wahl (Bass) und Thorsten Hannig (Schlagzeug) befreundete Bands eingeladen, dem Publikum im Vorprogramm einzuheizen.
Wetzlar (chl). Einen festen Termin hat sich die Gießener Band »Fin« mittlerweile im Kulturzentrum »Franzis« gesichert. Zum sechsten Mal in Folge gab das Modern-Rock-Trio in der Vorweihnachtszeit ein Konzert für seine treuen Fans. Rund 100 Zuhörer waren anwesend. Obligatorisch haben Mark Ziemann (Gesang, Gitarre), Christian Wahl (Bass) und Thorsten Hannig (Schlagzeug) befreundete Bands eingeladen, dem Publikum im Vorprogramm einzuheizen.
Den Auftakt gestalteten »Mooning«, die vor zwei Jahren an gleicher Stelle ihren Einstand gaben. Das Quintett um Sänger Lukas Szczepanowski bot eigene emotionsgeladene, progressive Rocknummern. Die Keyboard- und Piano-Zutaten (Manuel Kassühlke) werteten die dahinplätschernde Suppe noch auf. Denn das solide rhythmische und melodische Fundament ließ Platz für interessante Ohrenstupser vermissen. Schwerpunkt scheinen aber die vor allem melancholisch-gefühlslastigen englischsprachigen Texte aus der Ich-Perspektive zu sein, an die sich die Musik anschmeichelt. Aufhorchen ließ aber die eigene Version von Rihannas »Umbrella«.
Überraschung des Abends war der Auftritt des 24-jährigen Gießener Indie-Pop-Sängers Dave de Bourg. Bisher reiste er nur mit seiner Gitarre und Mundharmonika durch die Republik - getreu dem Motto seines Songs »Ich bin eine Band«. Doch im »Franzis« hatte er ein komplette Band mit dabei, die seinen teils lustigen und frechen, teils melancholischen Texten und seinem spitzbübischen Gesang gehörig Nachdruck verlieh. Wer Parallelen zu Peter Brugger von den »Sportfreunden Stiller«, Oliver Gottwald von »Anajo« oder »Olli Schulz« ziehen mag, liegt nicht mal so verkehrt. Seine unverkennbare Freude an der Musik steht dem charmanten jungen Mann ins Gesicht geschrieben. Titel wie »So wie jetzt (soll es bleiben)« oder »6 Milliarden und Du« beschreiben Launen und Seelenzustände, bei »Hamburg« (»Der Freund meiner Schwester ist ein A...loch«) oder »Berlin wollte uns nicht« wird den kulturellen Hauptstädten humorvoll und sarkastisch der »Stinkefinger« gezeigt.
Zum Abschluss präsentierten »Fin« ganz neues Songmaterial. Bei nur zwei Auftritten in diesem Jahr hatte sich die Band - neben anderen Engagements der Musiker (Hannig etwa als Trommler bei der »Blue Man Group«) - Zeit für das Schreiben neuer Stücke gelassen. Denn ein neues Album soll voraussichtlich im neuen Jahr erscheinen. Und so erklang es auf einmal teilweise härter und brachialer als vorher.
Titel für die neuen Songs gibt es noch nicht, aber sie kommen ebenso komplex, instrumental versiert und mit melodiösem Rocksound daher. Unverkennbar ist der mehrstimmige Gesang der drei Bandmitglieder geblieben. Für die Zugaben holten die drei Musiker aber noch einmal ihre mittlerweile zum Ohrwurm gewordenen Songs »Dive into« oder »Burn out« aus dem selbst gern beiseite gelegten Fundus.
Wer Lust auf Mehr von »Fin« bekommen hat, kann sich auf das »Rock Weg 2009«-Festival am Freitag, 20. Februar, in der Lumdatalhalle in Rabenau-Londorf freuen. Dort steht die Bands zusammen mit »iO«, der neuen Band der ehemaligen »Guano Apes«, sowie den Bands »Kyle« und »Lily« auf der Bühne. (Foto: chl)