Fahnder: Mutmaßlicher Islamist aus Oberursel «erhaben und arrogant»

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Im Prozess um ein möglicherweise geplantes Attentat auf ein Radrennen bei Frankfurt hat ein Polizist von den Ermittlungen nach der Festnahme des Angeklagten berichtet. Der heute 36-Jährige habe einen «erhabenen und arroganten» Eindruck auf ihn gemacht.
Kurz nach seiner Festnahme habe der mutmaßliche Islamist aus Oberursel im Taunus unbeteiligt und mit wenigen Worten versucht, die bei ihm im Keller sichergestellten Chemikalien und andere Gegenstände als «seit Jahren dort zusammengewürfelt» herabzuspielen, sagte einer der Beamten am Mittwoch vor dem Landgericht Frankfurt. Erst als er dem 36-Jährigen auch den Fund einer Bombe mit Sprengsatz mitgeteilt habe, seien dem Mann «die Gesichtszüge entglitten», und er habe deutlich überrascht gewirkt.
Der Mann war Ende April 2015 unter dem Verdacht festgenommen worden, einen Anschlag auf das traditionelle Radrennen vorbereitet zu haben. Das Rennen wurde wenige Stunden vor Beginn abgesagt. In dem Prozess äußerte sich der Mann bislang nicht zum Vorwurf der Vorbereitung einer schweren staatsfeindlichen Gewalttat. Der am dritten Verhandlungstag als Zeuge geladene Polizist berichtete, nach der Festnahme habe der Angeklagte allerdings gesagt, er halte den Vorwurf der Vorbereitung einer Explosion für absurd. Der Prozess soll am 4. Februar mit der Vernehmung der Ehefrau des Angeklagten fortgesetzt werden.