Corona-Karte nahezu komplett rot
Wiesbaden/Friedberg - Auch wenn zu Beginn jeder Woche die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen sinkt: Die farbig in Warnstufen eingeteilte Karte des Robert-Koch-Instituts (RKI) färbt sich in Hessen immer dunkler. Die Karte ist inzwischen nahezu komplett rot. Am Montag gab es ganz im Norden einen letzten gelben Fleck: Im Werra-Meißner-Kreis wurden nach Angaben des hessischen Sozialministeriums 30,9 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen registriert. Damit lag der Wert unter der - rot markierten - Marke von 50.
Alle anderen Kreise und kreisfreien Städte Hessens waren gestern hellrot (50 bis 100) oder dunkelrot (über 100). Der Landesdurchschnitt lag am Montag bei 108,9 positiven Tests auf 100 000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen. Der Wetteraukreis führt weitere Regelungen zur Eindämmung der Pandemie ein. Ab heute gelten unter anderem Einschränkungen für Feiern und eine erweiterte Maskenpflicht. Die Inzidenz lag nach Angaben des RKI gestern bei 59,7. Auch der Vogelsbergkreis verschärft die Regeln. So müssen Kneipen und Restaurants ab morgen um 23 Uhr schließen. Im Vogelsbergkreis war am Wochenende die 7-Tages-Inzidenz von 50 überschritten worden. In Kirchen, bei Trauerfeiern oder anderen öffentlichen Veranstaltungen gilt nun auch auf dem eigenen Sitzplatz die Maskenpflicht. Insgesamt gilt eine Höchstgrenze von 100 Teilnehmern.
Hotspot Frankfurt
Spitzenreiter in Hessen bleibt bei den großen Städten weiter Frankfurt. Das Sozialministerium gab die Sieben-Tages-Inzidenz gestern mit 199,6 an. Danach folgt die Stadt Offenbach mit einem Inzidenzwert von 178,4. Dunkelrot sind auch die Kreise Gießen und Marburg-Biedenkopf sowie ein Streifen quer über den Süden Hessens mit Ausnahme der Bergstraße. Frankfurt will bei Corona-Kontrollen auf die Hilfe der Bundespolizei zugreifen. Auch Wiesbaden zieht andere Saiten auf. Ab Donnerstag dürfen sich im öffentlichen Raum nur noch fünf Personen oder Angehörige aus zwei Hausständen gemeinsam aufhalten. Bei privaten Feiern, zum Beispiel in Gaststätten, dürfen maximal zehn Personen zusammenkommen. Für Zusammenkünfte in Privaträumen bleibt es bei einer Empfehlung: höchstens zehn Personen aus zwei Haushalten. Hessen verteilt seit dieser Woche zusätzliche Corona-Schutzausrüstung an Gesundheitseinrichtungen. Laut RKI-Zählung von Montag haben sich mindestens 625 Menschen neu infiziert. Damit wurden seit Beginn der Pandemie 32 852 Menschen in Hessen positiv getestet. Die Zahl der Todesfälle nahm um zwei auf 611 zu. Nach dem Intensivregister der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin lagen gestern in Hessen 130 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen (Stand 09.00 Uhr). dpa