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»Beste Sicherheitsbilanz für Mittelhessen«

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Gießen (pm). »Mittelhessen ist so sicher wie noch nie«, stellte Polizeipräsident Manfred Schweizer bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das vergangene Jahr fest. Er zeigte sich sehr zufrieden mit diesem Ergebnis und der damit erreichten guten Sicherheitslage für die Bevölkerung in den vier mittelhessischen Landkreisen Gießen, Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf und in der Wetterau.

Gießen (pm). »Mittelhessen ist so sicher wie noch nie«, stellte Polizeipräsident Manfred Schweizer bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das vergangene Jahr fest. Er zeigte sich sehr zufrieden mit diesem Ergebnis und der damit erreichten guten Sicherheitslage für die Bevölkerung in den vier mittelhessischen Landkreisen Gießen, Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf und in der Wetterau. Besonders erfreulich sei es, dass die Kriminalitätsentwicklung im Jahr 2008 ein weiteres Mal deutlich rückläufig war. Die Zahl der Straftaten, die zwischen Bad Vilbel und Biedenkopf sowie zwischen Herborn und Laubach verübt wurden, sank um 5 Prozent (- 2820 Fälle) auf 53.417. »Damit ist die niedrigste Straftatenzahl seit Gründung des Polizeipräsidiums Mittelhessen im Jahr 2001 und in der Zeit davor zu verzeichnen«, betonte Schweizer.

Ein weiterer überaus positiver Aspekt ist die Aufklärungsquote, die im Vergleich mit 2007 um 1 Prozent-Punkt auf einen Spitzenwert von 59,2 Prozent gesteigert werden konnte. In den letzten vier Jahren gelang es, das Straftatenaufkommen von der Höchstzahl mit 63 759 Delikten in 2004 um 10 342 Fälle zu senken.« Ein derartiger Rückgang um 16,2Prozent sei ein »riesiger Erfolg«, so Schweizer. Er dokumentiere aber vor allem einen erheblichen Sicherheitsgewinn für die Menschen in der Region. Damit verringerte sich die Gefährdung und Belastung durch Kriminalität - gemessen an der Zahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner (Häufigkeitszahl) - im Präsidialbereich Mittelhessen binnen Jahresfrist von 5270 auf 5.015; im 5-Jahres-Vergleich sei diese erfreuliche Differenz noch deutlich ausgeprägter (5958 zu 5015). Die aktuelle Häufigkeitszahl liege erheblich unter dem Landesdurchschnitt von 6708 und festige die mittelhessische Position auf einem Spitzenplatz der sichersten Regionen im Lande.

Nicht minder positiv entwickelte sich die Aufklärungsquote. Sie stieg nach Angaben des Polizeipräsidenten seit 2001 von 51,2 Prozent auf 59,2 Prozent im Jahr 2008. »Mit diesem hervorragenden Ergebnis schneidet Mittelhessen im landes- und bundesweiten Vergleich bestens ab. Schweizer sieht in der hohen Aufklärungsquote auch ein Signal an potenzielle Täter, dass das Risiko erwischt zu werden in Mittelhessen besonders hoch ist und ein Großteil aller Straftäter seiner gerechten Strafe zugeführt werden kann.

»Diese großartige Bilanz ist eine Bestätigung der erfolgreichen polizeilichen Arbeit. Sie ist durch die Mitarbeiter der mittelhessischen Polizei mit zielführenden Konzepten, steter Präsenz, intensiver Prävention, modernen Ermittlungsmethoden, guter Ausstattung und harter Arbeit erzielt worden. Für die Bürger haben wir das bereits bestehende sichere Umfeld nochmals kräftig ausgebaut. Der historische Tiefststand der Straftaten weist den bislang besten Sicherheitsstandard für Mittelhessen aus«, so der Polizeipräsident weiter.

Straftatenrückgänge sind nach seinen Ausführungen nahezu in allen Deliktsgruppen zu verzeichnen. So sind Delikte der Gewaltkriminalität (gefährliche und schwere Körperverletzung, Raub, Vergewaltigung und Kapitalverbrechen) in Mittelhessen weniger geworden. Ihre Zahl sank um 1,4 Prozent (-29) auf 2109 Fälle. »Damit setzt sich der rückläufige Trend der vergangenen zwei Jahre fort«, stellte Schweizer fest. Die Aufklärungsquote in dieser Deliktsgruppe liegt bei »sehr beachtlichen 83,3 Prozent«. Demgegenüber sind die Delikte gegen die persönliche Freiheit um 12 Prozent auf 2025 Straftaten angestiegen. Allein die hierbei erfassten 367 Fälle von Nachstellung (238 StGB) waren für die Zunahme dieser Deliktsgruppe ursächlich. Der im April 2007 neu eingeführte Straftatbestand Nachstellung (»Stalking«) wirkte sich erstmals für das letzte Jahr in der PKS aus. Auch der permanente Anstieg der leichten Körperverletzungen hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt, und zwar um 3,5 Prozent (+104) auf 3109 Fälle. Als besonders zufriedenstellend wertet Schweizer den erheblichen Rückgang bei der Diebstahlskriminalität, die mit 36,3 Prozent den größten Anteil am Gesamtstraftatenaufkommen hat. Vor sieben Jahren lag dieser Anteil noch bei 47,5 Prozent.

Die Diebstähle gingen gegenüber dem Vorjahr um 8,5 Prozent (-1811) auf 19 380 Fälle zurück. Fälle des einfachen Diebstahls nahmen um 3,5 Prozent (-444) auf 12 148 Straftaten ab. Beim schweren Diebstahl wurden mit 7323 Fällen 15,9 Prozent (-1367) weniger registriert als im Vorjahr. Starke Rückgänge gab es vor allem beim schweren Diebstahl von Kraftfahrzeugen (-37,2 Prozent) und in/aus Kfz (-34 Prozent). Dies hat wesentlich dazu beigetragen, dass gerade Straftaten, die das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger besonders berühren, zurückgedrängt werden konnten. Die sogenannte Straßenkriminalität, die auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen begangen wird, ist um 826 Fälle (-7,3 Prozent) gesunken.

Wohnungseinbruchsdiebstähle gingen um 171 auf 832 Fälle zurück. Auch die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte war rückläufig. Mit einem Minus von 4,9 Prozent gab es im Vorjahr 560 Fälle weniger als im Jahr 2007. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote von 74,9 auf 80,3 Prozent. Der Betrug mit 481 Fällen weniger (- 5,3 Prozent) hatte dabei den größten Anteil. Die Internetkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr um 51 Straftaten zurückgegangen. Damit ist der seit 2005 ansteigende Trend gestoppt worden.

Die Vermögens- und Fälschungsdelikte im Zusammenhang mit Auktionsplattformen mit 1830 Straftaten haben den größten Anteil an der Internetkriminalität. Die Anzahl der sonstigen Delikte im Internet (etwa Verbreiten pornographischer Schriften) hat sich im Vergleich zum letzten Jahr um 230 Fälle auf 734 Straftaten verringert.« Die Sachbeschädigungen sind nach einem Anstieg im Jahr 2007 um 7,9 Prozent auf 6836 Fälle im Jahr 2008 mit 6843 Delikten nahezu gleich geblieben. Das gilt auch für die Rauschgiftdelikte, die mit 2162 Fällen auf dem Vorjahresstand stagnierten. Im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Mittelhessen gab es 21 Drogentote (2007: 20). Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen ging in 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent auf 23 221 zurück; davon waren 76,2 Prozent männlich und 23,8 Prozent weiblich. Nichtdeutsche Tatverdächtige hatten einen leicht rückläufigen Anteil von 20,5 Prozent (Vorjahr 20,9Prozent) an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen. Absolut gesehen hat die Zahl jugendlicher Tatverdächtiger bei der Gesamtkriminalität um 7 Prozent auf 2710 abgenommen.

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