Anklage gegen mutmaßlichen Salafisten erhoben
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat einen mutmaßlichen Islamisten angeklagt. Sie wirft dem 22-Jährigen die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie Verstöße gegen das Passgesetz vor, wie Oberstaatsanwältin Nadja Niesen am Freitag in Frankfurt berichtete. Der Mann soll Anhänger der salafistischen Szene sein.
Den Ermittlungen zufolge plante er im Sommer vergangenen Jahres einen Aufenthalt in Syrien, um sich an Waffen ausbilden zu lassen. Die Reise endete jedoch am 24. August an der bulgarisch-türkischen Grenze, wo der Mann mit einem falschen französischen Pass festgenommen wurde. Nach drei Wochen in bulgarischer Auslieferungshaft kam er Mitte September nach Deutschland.
Über das Internet soll der Mann versucht haben, Kampfstiefel und -westen sowie Schießbrillen zu organisieren. Überdies war ihm von der Stadt Frankfurt untersagt worden, mit seinem Personalausweis die Bundesrepublik zu verlassen. Bereits 2011 war er als Koran-Austeiler in der Frankfurter Innenstadt aufgefallen. Zu den Vorwürfen sagte er bislang nur, er habe in Syrien Bekannte besuchen wollen. Ein Prozesstermin bei der Staatsschutzkammer des Landgerichts steht noch nicht fest. Nach Angaben von Niesen laufen bei der Frankfurter Staatsanwaltschaft derzeit rund 60 Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche Islamisten.