Ein Buch wie eine überwältigende Presswehe
Gießen (gl). Die Sprache sei ihr fast wichtiger gewesen als die Handlung, berichtet Julia Friese bei ihrer Lesung im Palmenhaus des Botanischen Gartens. Das verwundert zunächst ein wenig, schließlich geht es in ihrem Buch »MTTR« um die Befindlichkeiten von Theresa, die ungewollt schwanger wird, sich noch in der Abtreibungsklinik für das Kind entscheidet und mit der Geburt ihrer Tochter - vom Gebären im fließbandähnlichen Klinikalltag bis zur Fremdbestimmung als junge Mutter - immer wieder daran zweifelt, ob es richtig ist, ihre von liebloser Strenge geprägte »deutsche Familie« zu reproduzieren.