Elvis und die heimliche Liebe in Bad Nauheim

»Wunderbar und unvergesslich« war für Heli von Westrem die Zeit mit ihrem »geliebten Elvis«. Wie sie in ihrem Buch »Elvis & Heli« schildert, traf die frühere Frankfurterin den King 1959 und Anfang 1960 regelmäßig, vor allem in Bad Nauheim.
Beatrix van Ooyen, die gerade die virtuelle Ernst-Ludwig-Buchmesse organisiert, bringt das Zeitzeugendokument jetzt in ihrem Verlag heraus.
»Vor genau 60 Jahren bin ich Elvis Presley zum ersten Mal begegnet.« So beginnt Heli von Westrem ihr Vorwort, datiert auf Mai 2019, in dem Buch »Elvis & Heli«. Druckfrisch brachte die Bad Nauheimerin Beatrix van Ooyen das Werk jetzt in ihrem Booy-Verlag heraus. Von Westrem, die ihren Wohnort geheim hält, erzählt darin über ihre Liebesbeziehung zum King, die sie 1959/60 mit ihm gehabt habe. »Der Kontakt entstand, als sie mich eines Tages anrief«, erzählt Elvis-Expertin van Ooyen. Heli sagte ihr, über ihr tiefes Erlebnis mit Elvis sprechen zu wollen: Dass sie damals seine Freundin in Bad Nauheim war und es nicht nur Priscilla gab.
Elvis Bad Nauheim: Öfters in der Goethestraße
Van Ooyen regte an, ein Buch zu schreiben und gründete dafür extra ihren Verlag. In diesem brachte sie zunächst aber drei andere Bücher heraus, ehe nun »Elvis & Heli« druckfrisch vorliegt. Anfang April wollte sie das Werk bei der Ernst-Ludwig-Buchmesse in Bad Nauheim präsentieren, die sie wegen der Corona-Krise jetzt virtuell organisiert.
Heli hieß mit Nachnamen Priemel, bevor sie heiratete. Sie ist die Enkelin von Dr. Kurt Priemel, der von 1908 bis 1938 Direktor des Frankfurter Zoos war - »von Westrem« ist ein Künstlername. Ihre Schwester Isa-Vera und sie fuhren im Mai 1959 in Isa-Veras Opel Kapitän von Frankfurt nach Bad Nauheim. Damals war Heli erst 15 Jahre jung. Es gelang den beiden, Elvis und seinen Freund Cliff Gleaves zu einer Autofahrt auf den Johannisberg einzuladen. In der folgenden Zeit waren die Schwestern öfter in der Goethestraße 14 zu Gast, was die Autorin anschaulich beschreibt.
Elvis Bad Nauheim: Sie glaubte nicht an Elvis' Tod
Eines Tages tauchte dort eine 14-Jährige auf, eingeführt durch den Elvis-Freund Currie Grant: Priscilla Beaulieu, die Heli sehr unscheinbar fand. »Abgesehen davon, dass sie so klein war, war sie auch ziemlich albern verkleidet und trug zudem weiße Söckchen«, schreibt sie.
Wie sei weiter schildert, habe Elvis stets sie, Heli, hofiert und bevorzugt, auch in Priscillas Anwesenheit. Und sie weist auf Quellen hin, wonach Priscillas Vater ihn unter Druck gesetzt haben soll, seine Tochter zu heiraten, was von der Familie Beaulieu allerdings bestritten wurde. Dass Elvis Heli in seinem Herzen getragen habe, stellte sich für sie im September 1977 heraus. Denn Currie Grant reiste nach dem Tod des King nach Deutschland, um ihr zu sagen, dass ihm Elvis erklärt habe: »Das einzige Mädchen, das ich jemals liebte, war Heli.«
Ob der King seinerzeit wirklich tot war, bezweifelt sie. An sieben Anzeichen, so schildert sie, habe sie gemerkt, dass sein Tod fingiert gewesen sei. Die Schreibweise seines zweiten Vornamens auf dem Grabstein, die ihrer Ansicht nach falsch war (»Aaron« statt »Aron« wie in der Geburtsurkunde) nennt sie als eines mehrerer Indizien, dass es keine ernstgemeinte Grabstelle gewesen sei. Elvis habe seinen Tod vortäuschen müssen, glaubt sie, weil er sich gegen Drogen engagierte und vor Racheakten schützen musste.
Hatte sich die Beziehung zwischen der Rivalin Priscilla und ihrem Liebsten nach Weihnachten 1959 bereits gefestigt? Wenn, so war dies für Heli nur vordergründig so. Denn dass Priscilla seine große Romanze in »Germany« gewesen sei, habe er bei einem Interview in Memphis bestritten.
Im Anhang des Buches sind Fanbriefe an Heli abgedruckt, zu denen es nach einer Veröffentlichung in der »Bravo« im Januar 1960 kam. In einer Elvis-Serie soll der King erzählt haben, dass ihn in Bad Nauheim zwei Mädchen im Auto »entführt« hätten. Damit waren Heli und ihre Schwester gemeint. Sie schrieb damals an die »Bravo« und erzählte die Geschichte, wie sie wirklich gewesen sei. »Elvis & Heli« liest sich in einem Rutsch. Ihre Geschichte berührt, insbesondere, wie sie erkennen musste, gegen Priscilla verloren zu haben und wie ihr dies noch heute nahegeht.
Elvis Bad Nauheim: Jetzt erschienen
Das Buch »Elvis & Heli« von Heli von Westrem ist 2020 im Booy-Verlag in Bad Nauheim erschienen. Die ISBN lautet 978-3-9817809-3-2, das Buch umfasst 212 Seiten, ist in Großdruck gehalten und kostet 14,80 Euro. Erhältlich ist das Werk im Buchhandel oder im Booy-Verlag (www.booy-verlag.de) oder über das Ausstellerverzeichnis der virtuellen Ernst-Ludwig-Buchmesse unter www.ernst-ludwig-buchmesse.de.